WIEN. Mit 1. Jänner 2025 bekommt Österreich ein Einwegpfandsystem – das war schon länger klar. Nun verkündete Umweltministerin Leonore Gewessler gemeinsam mit Vertretern der Getränke- und Verpackungsindustrie sowie dem Lebensmittelhandel die wichtigsten Details, die sie gemeinsam – und unter Einbindung von Arbeiter- und Wirtschaftskammer – erarbeitet und jüngst finalisiert haben.
Einheitlich 25 Cent sind es, die ab 2025 als Pfand für Plastikflaschen und Alu-Dosen zwischen 0,1 und drei Litern eingehoben werden; Aus hygienischen Gründen ausgenommen sind Milch und Milchgetränke.
„Großer Meilenstein”
Auch Getränkekartons sind bekanntermaßen nicht Teil des Pfandsystems – für die Zukunft wolle man eine Mitberücksichtigung aber nicht ausschließen, wie Monika Fiala, Geschäftsführerin der Abwicklungsstelle EWP Recycling Pfand Österreich, erklärte.
Zurückgegeben werden können die Flaschen und Dosen überall dort, wo die Getränke auch verkauft werden, also nicht nur im Supermarkt sondern etwa auch am Imbissstand. Dabei gelten spezielle Bedingungen für kleine Geschäfte: Sie müssen nur Flaschen und Getränke in verkaufsüblicher Menge annehmen, und nur solche, die sie auch tatsächlich verkaufen.
Gewessler zeigte sich ob der Finalisierung der Verordnung zufrieden: „Dem Einwegpfand ab dem Jahr 2025 steht damit nichts mehr im Weg. Wichtige Vorbereitungen sind bereits in Arbeit. Nun kann das Pfandsystem in Österreich in die breite Umsetzung gehen. Das ist ein wirklich großer Meilenstein, der unsere Natur schützt und sicherstellt, dass Plastikflaschen und Dosen fachgerecht recycelt werden können. Die Menschen in Österreich wollen es und sind bereit dafür – gemeinsam verhindern wir Müll in unserer schönen Natur.”
„Hochwertiges System”
Finanzieren soll sich das System aus sich selbst: Neben einer Produzentengebühr, die auch jetzt schon abgeführt werden muss, bleiben für jede Flasche, die nicht zurückgegeben wird, 25 Cent im System („Pfandschlupf”). Das gesammelte Plastik und Alu wird außerdem zur Wiederverwendung verkauft und generiert so ebenfalls Einnahmen.
Die Vorstände des Trägervereins Einwegpfand sehen in der Verordnung einen wichtigen Meilenstein für die Planungssicherheit. „Der LEH übernimmt als Rücknahmestelle eine wichtige operative Verantwortung. Um unseren Kundinnen und Kunden die Rückgabe so bequem wie möglich zu gestalten, investieren wir bereits seit Monaten viele Millionen Euro in den Ankauf von Rücknahmeautomaten und den teilweise sehr aufwendigen Umbau der Filialen”, betont Billa-Vorstand Robert Nagele, Vertreter der Kurie der Rücknehmer.
Philipp Bodzenta, Public Affairs Director von Coca-Cola Österreich und Vorstand der Kurie Erstinverkehrssetzer, ergänzt: „Das Einwegpfand ermöglicht ein hochwertiges und effizientes System Die Verordnung sichert uns den Zugang zum gesammelten Material in hoher Qualität und ermöglicht so eine dauerhafte Schließung des Wertstoffkreislaufs.” (red)