ST. PÖLTEN. Die Kriterien der AMA sind strenger als die gesetzlichen Vorgaben. So greifen die Qualitätsanforderungen über alle Stufen der Nahrungsmittelproduktion – also vom Feld und Stall bis ins Geschäft. Für jede Phase werden AMA-Richtlinien festgelegt, die anschließend vom BMLFUW genehmigt werden müssen. So werden die Schritte der Herstellung, Hygiene, Kennzeichnung und Dokumentation geregelt. Mit regelmäßigen Kontrollen auf den Betrieben und Analysen der Produkte verspricht AMA die Einhaltung der Maßstäbe.
Palmfett ist ein No-Go
Mit dem AMA-Gütesiegel ausgezeichnete Schinken-, Speck und Wurstwaren mussten schon bisher strenge Qualitätskriterien erfüllen; nun sollen weitere Voraussetzungen dazukommen, um diese Auszeichnung der AgrarMarkt Austria zu erhalten.
Seit einiger Zeit werden Palmöle in den verschiedensten Bereichen der Nahrungsmittelindustrie scharf kritisiert; wer in Zukunft ein AMA-Gütesiegel für seine Fleisch- und Wurstwaren ergattern will, sollte darauf besser verzichten. Palmfett und Palmkernöl sind künftig bei der Verarbeitung von Fleischerzeugnissen untersagt. Auch andere Zusätze wie etwa das Johannisbrotkernmehl und ähnliche Beigaben zur Anreicherung von Wurstwaren sind mit den neuen Voraussetzungen zukünftig verboten.
Änderungen bei der Herkunft
Bisher genügte es, Fleisch zur Herstellung von Fleisch- und Wurstwaren aus 100%ig österreichischer Herkunft zu verwenden. Mit den neuen Richtlinien der AgrarMarkt Austria muss es nun zu 50% aus AMA-Gütesiegel-Landwirtschaftsbetrieben kommen; der restliche Fleischanteil hat zudem auch weiterhin eine österreichische Herkunft aufzuweisen.
Die Anforderungen der Konsumenten hinsichtlich Lebensmittelsicherheit, Güte und Nachvollziehbarkeit steigen kontinuierlich. Das wird auch durch eine Erhebung der RollAMA verdeutlicht (siehe Seite 57). Die Ergebnisse zeigen, dass die Österreicher vermehrt Premiumfleisch kaufen und gerne etwas mehr dafür ausgeben. Diese Entwicklungen sind wohl auch den strengen Kontrollen und dem Qualitätsversprechen der AMA zu verdanken. (red/nis)