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Wiesbauer kann den Umsatz halten, ächzt aber unter dem Kostendruck.

Redaktion 21.01.2022

Bergsteiger braucht steigende Preise

Wiesbauer ist solide im Erlös mit 185 Mio. Euro, braucht aber höhere Verkaufspreise wegen der Kostenexplosion.

WIEN. Wiesbauer erzielte 2021 einen Gruppenumsatz von 185 Mio. € und lag damit nahezu auf dem Vorjahresniveau (186 Mio. €). Pandemiebedingt war das eine durchaus herausfordernde Performance: Neben aufwendigen Schutz- und Hygienemaßnahmen und dem allgemeinen Arbeitskräftemangel hatte Wiesbauer insbesondere mit starken Preiserhöhungen bei den Produkt­nebenkosten zu kämpfen.

Erfolgreich durch die Krise?

„Das ist in dieser schwierigen Zeit als Erfolg zu werten und verdankt sich unserem guten Krisenmanagement”, erklärt Geschäftsführer Thomas Schmiedbauer in Anbetracht der soliden Bilanz. Mit 105 Mio. Euro entfiel mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes auf den Wiener Stammbetrieb, die Wiesbauer Österreichische Wurstspezialitäten GmbH.

Bei Wiesbauer Gourmet in Niederösterreich konnte das Ergebnis sogar auf 52 Mio. € leicht gesteigert werden. Dennoch gilt: Der Gastro-Fleischspezialist ist von den gesetzlichen Schließungen und Einschränkungen in der Gastronomie stark betroffen.
Weitere Umsatzbrocken beim Fleischverarbeiter entfallen auf Wiesbauer-Dunahus in Ungarn (18 Mio. €) und die im Salzburger Land beheimatete Landmetzgerei Senninger (10 Mio. €).

Enormer Kostendruck

Ein Problem, mit dem Wiesbauer in der Branche derzeit nicht allein dasteht: Einer zufriedenstellenden Ertragssituation stehen explodierende Kosten in der Produktion gegenüber. Überlebenssichernde Gewinnmargen sind schwer zu erwirtschaften. Neben den Rohstoffpreisen sind die Kosten für Verpackungen, Logistik und Energie extrem stark gestiegen – und sie steigen weiter.

Die Auswirkungen der Kostensteigerungen kommen jetzt zu Jahresbeginn so richtig zum Tragen. Ergo sind für Schmiedbauer Preiserhöhungen im Handel unumgänglich: „Preisanpassungen sind notwendig für die Beständigkeit und Sicherung der Qualität.” (red)

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