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Vollmundig Wie auch in den Vorjahren führt „Lager-/ Märzenbier” das Ranking der beliebtesten Sorten innerhalb Österreichs an – die Zahlen des Brauereiverbands weisen einen Marktanteil von 68% aus.

Redaktion 03.03.2023

Biermarkt erholt sich nur langsam

Österreichs Brauwirtschaft kämpft mit Teuerung und fordert Halbierung der Mehrwertsteuer auf Fassbier.

WIEN. Brauereiverbandsobmann Sigi Menz zieht eine gemischte Bilanz für 2022: Zwar befinde sich die heimische Bierbranche nach der zu Ende gehenden Pandemie „in einer Phase der Erholung”, habe aber „mit massiven Kostensteigerungen zu kämpfen”. Ein Gesamtausstoß (Bier inkl. alkoholfreies Bier und Exporte) von 10,29 Mio. hl (+4% gegenüber 2021) könne sich „sehen lassen”, die Teuerungen würden den Brauern jedoch „Kopfzerbrechen bereiten”, wie Menz im Rahmen der diesjährigen Bilanzpressekonferenz resümierte.

Um die „Inflation zu schwächen und die Gastronomie zu stärken” macht sich der Verband für eine Halbierung der Mehrwertsteuer auf Fassbier stark.

Energiekosten verdoppelt

Einem rund fünfprozentigen Plus beim Bier-Inlandsabsatz (426.000 hl, inkl. AF) steht ein leichter Zuwachs von einem Prozent bei den Exporten (auf 1,52 Mio. hl) gegenüber – ein „auch gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 leicht positiver Trend”, wie es in einer Aussendung des Brauereiverbandes heißt, dem aber unvergleichlich hohe Kostensteigerungen gegenüberstehen – die sich auch näher konkretisieren lassen: Laut interner Umfrage unter den Verbandsmitgliedern macht das Kostenplus im Schnitt bei der Energie rd. 100% aus, bei den Rohstoffen 40%, bei den Verpackungen 20%, in der Logistik (Transport, Paletten, Treibstoff) und bei Hilfs- und Betriebsstoffen (u.a. Reinigungsmitteln) jeweils 50%.

Kleine Brauereien gefährdet

Eine Entspannung sei nicht in Sicht, so Menz weiter: „Der hohe Kostendruck wird uns auch 2023 begleiten und bildet wohl die größte Herausforderung für die heimische Brauwirtschaft in diesem Jahr. Er belastet vor allem die kleineren und mittleren Brauereien.”

Forderungen an Politik

In dieser schwierigen Situation stelle die Brauwirtschaft ihre „umfassende Verantwortung” unter Beweis: Für die Konsumenten, indem man die Mehrkosten „nicht 1:1 an Handel und Gastronomie” weitergebe; gegenüber dem Wirtschaftsstandort in Form von 700 Mio. € jährlicher Steuerleistung; gegenüber den Beschäftigten „durch einen Kollektivvertrags-abschluss, der uns hart an die Grenze des Machbaren geführt hat”; und schließlich gegenüber der Umwelt – mit dem Einsatz erneuerbarer Energien, Mehrweggebinden und innovativer, klimafreundlicher Technologie.

Nun erwarte man sich „auch von der Politik Verantwortung – in dreifacher Hinsicht: Erstens in Form einer Halbierung der Mehrwertsteuer auf Fassbier. Das kommt der Gastronomie ebenso zugute wie den Konsumentinnen und Konsumenten – beide sparen sich bei rund 1,5 Mio. hl Fassbier jährlich rund 40 Mio. Euro. Zweitens fordern wir die Halbierung der Biersteuer auf das Niveau der bieraffinen Nachbarländer. Drittens treten wir für eine Erweiterung der aktuellen Biersteuermengenstaffel um Brauereien mit einem Ausstoß von 50.000 bis 200.000 Hektoliter ein”, so Menz, der sich erwartet, „dass dies letztlich den Konsumentinnen und Konsumenten zugutekommt”.
Nachsatz: „Wir machen kein Körberlgeld – nicht mit Steuer­erleichterungen, und auch nicht mit Preiserhöhungen.” (red)

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