Es ist fast so, als ob man im Kinocafé vor der Popcornmaschine steht und zuschaut, wie Maiskörner platzen. Dauernd macht’s pop. So ist es derzeit in der ganzen Stadt. Mal poppt da ein Geschäft auf, mal dort. Ein neuer Pop-up-Shop ist da! Ein winziger Laden an der Ecke, der im Normalfall nach einer Weile wieder zusperrt, außer er geht wie eine Bombe, dann switcht er manchmal auch in den Regelbetrieb. Neulich war ich in einem, der bewusst dilettantisch, fast ein bisschen kindisch eingerichtet war, und fragte dort den Chef, wie das funktioniert mit einem Pop-up-Shop. Dann fing er an zu singen: „Bob di bob didldidl bob. Pop up a Shop, oh yes. Und denn, und denn just pimp up the pimperl Shop”. Ich weiß nicht, ob er die Genehmigungen beieinander hatte, aber er machte einen lässigen Eindruck. Ein bisschen cowboymäßig kamen auch die Hofer-Chefs rüber, als sie bei einem Recruiting-Event letzte Woche erzählten, dass die Akademiker in ihrem Unternehmen an die Kassa geschickt würden, „damit sie quasi den Stallgeruch aufnehmen”. Fragt sich, was da nach Stall duften soll in einer Hofer-Filiale. Die Angestellten etwa? Oder die Kunden? Die Kassa! Nein, das Geld. Das Geld stinkt und stinkt und stinkt.n.oberhollenzer@medianet.at
RETAIL