RETAIL
Redaktion 01.10.2021

Die netten Marktriesen

Wie furchtbar ist die marktbeherrschende Situation durch vier Händler im Lebensmittelhandel in der Praxis?

Die Finstere Brille ••• Von Christian Novacek

KONZENTRIERT. Dass die BWB der AGM-Übernahme durch Metro eine Abfuhr erteilt, liegt wesentlich daran, dass man Zustände, wie sie im LEH herrschen, vermeiden will. Was sind denn diese Zustände? Spar und Rewe bringen es gemeinsam auf nahezu 70 Prozent Marktanteil, Hofer und Lidl packen nochmal rund 25 Prozent drauf, womit vier Händler mit knapp 95 Prozent eine Demonstration in Sachen Marktbeherrschung abliefern.

Mitunter rutschen solche Konstellationen in ein Ambiente, wo man sich zumindest mit der Preisgestaltung leichter tut. Tatsächlich klagt der AK-Preismonitor regelmäßig an, dass die Preise im österreichischen Handel ungerechtfertigt höher sind als in Deutschland. Auch die Preisgestaltung von Hofer und Lidl ist hierzulande weniger spitz als in deren angestammten Gefilde.

Die Gründe kennen wir: Das holprige Alpenland verursacht höhere Logistikkosten, die hohe Zahl der Supermärkte höhere Personalkosten. Okay, klingt jetzt nicht ganz perfekt – also muss man das Pferd von hinten aufzäumen: Ist es nicht schön, wenn man im Umkreis von fünf Kilometern zwölf Supermärkte zur Wahl hat? Und dazu noch E-Commerce? Und wer hat die schöneren Geschäfte: Deutschland oder Österreich, ha?

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