WIEN. Über den Rückkauf von 190.000 Stammaktien will sich der Wiener Getränkekonzern Ottakringer bis Juli mit schnell verfügbaren Papieren eindecken – für den Fall, dass sich Gelegenheit zur Expansion ergibt. Aus nämlichem Grund will die Nummer drei am heimischen Biermarkt auch an der Wiener Börse notiert bleiben.
Mit rund 870 Beschäftigten hat der Ottakringer-Konzern (Bier, Mineralwasser, Getränkehandel) 2017 rund 218 Mio. € umgesetzt, der Vorstand spricht von einem Superjahr. „Wir haben eine schöne Größe. Unsere Stärke sind unsere Marken und die Eigentümerstruktur eines Familienunternehmens, das sich nicht in der Anonymität von Großunternehmen fremdbestimmen lassen muss”, sagt Konzernchef Sigi Menz.
Menz gibt Anfang Juli den Vorstandsvorsitz ab; ihm folgt Vöslauer-Chef Alfred Hudler als Sprecher. Er wird sodann gemeinsam mit Doris Krejcarek den Konzernvorstand bilden.
Seine Anteile am Unternehmen „versilbern” will Menz (65) übrigens keinesfalls; er bleibt mit seiner Familie Kernaktionär, mit durchgerechnet 15%.
Brauer mit Herz & Verstand
Der Exil-Vorarlberger Sigi Menz hat seine Karriere nach Betriebswirtschaftsstudium in Wien bei der Erste Bank begonnen. 1984 ging er als Controller zur Ottakringer Brauerei, die er 1986 an die Börse führte. Seit 2000 ist er Vorstandsvorsitzender des Getränkekonzerns. Den hat er vom Braubetrieb zu einer heute mehr als dreimal so großen Bier-, Wasser-und Dienstleistungsgruppe geführt. „Drei starke und gesunde Pfeiler”, sagt Menz.
Zwischen den beiden Riesen im Land, Heineken (Brau Union) auf der einen und Coca-Cola (Römerquelle) auf der anderen, fühlt sich der in Wien und Bad Vöslau ansässige Getränkekonzern als private österreichische Getränkegruppe ganz gut aufgestellt. (red)