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Ungeklärt: Kleinstunternehmen bekommen die Frage, wer einmal übernimmt, oft nicht gelöst.

Redaktion 23.08.2024

Ein Problem mit der Nachfolge

Laut Dun & Bradstreet hat jedes vierte Textilunternehmen ein Nachfolgeproblem.

WIEN. Die Frage, wer das Geschäft weiterführt, treibt nicht nur Händler zu innovativen Lösungen, es ist in Österreich insgesamt ein veritables Ungemach: Derzeit stehen 48.270 protokollierte Unternehmen vor einem Nachfolgeproblem – das entspricht 15% aller Firmen im Land.

Betroffen sind kleine Unternehmen, die oft versäumen, frühzeitig Maßnahmen zur Unternehmensfortführung einzuleiten. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung der international tätigen Wirtschaftsauskunftei Dun & Bradstreet.
Am gravierendsten ist das Nachfolgeproblem in der Textil- und Bekleidungsindustrie, wo fast jede vierte Firma (23,8%) betroffen ist. Weitere stark belastete Branchen sind das Verlagsgewerbe (22,8%), die Architekturbüros (21,8%) und der Großhandel (20,2%). Im Gegensatz dazu sind in der IT-Branche (9,3%), im Versorgungswesen (9,2%) und in der Telekommunikationsbranche (8,8%) weniger Nachfolgen ungeklärt.

Je kleiner, desto gefährdeter
Bei 20,6% der Kleinstunternehmen (bis neun Mitarbeiter) ist die Nachfolge noch nicht geregelt. Bei Kleinunternehmen mit zehn bis 49 Mitarbeitern sind es 17,1%, während es bei mittleren Unternehmen mit 50 bis 249 Mitarbeitenden 8,4% sind. Der Trend ist in allen Bundesländern Österreichs eindeutig: Allesamt verzeichneten sie per August 2024 einen Anstieg offener Unternehmensnachfolgen. Wien liegt dabei mit 14% unter dem österreichischen Durchschnitt, während Kärnten mit 17,8% den höchsten Anteil aufweist.

Isabella Blüml, Commercial Director von Dun & Bradstreet, zieht ein Resümee: „Es ist wichtig, die betroffenen Firmen zu identifizieren und zu unterstützen, um rechtzeitig Maßnahmen zur Sicherung des Unternehmensfortbestands zu ergreifen und den Verlust von Arbeitsplätzen sowie wertvollem Know-how zu vermeiden.“ (red)

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