WIEN. Die Gemüseproduktion ist rückläufig: Laut Statistik Austria wurden im Jahr 2023 651.453 t gemeldet, im Jahr zuvor waren es noch 674.337 t. Gemäß Versorgungsbilanz der Statistik Austria ging der Pro-Kopf-Verbrauch bei Gemüse von 124,4 kg in der Saison 2021/22 auf 120,1 kg zurück, beim Obst hingegen erhöhte er sich von 74,3 kg auf 78,0 kg.
„Standardprodukte haben besser performt, wobei aber auch der Aktionsanteil im Handel gestiegen ist”, lautete jüngst ein Resümee von LGV-Sonnengemüse-Vorstand Josef Peck zum Thema Gemüse. Hinsichtlich Obst lässt SanLucar auf medianet-Anfrage wissen, was wichtig ist: „Man braucht Top-Qualität, frische Produkte und besonders geschmackvolle Früchte, die von Hand zubereitet werden. Außerdem ist es wichtig, keine Zusatzstoffe und keine Konservierungsmittel zu verwenden.” Das bestätigt auch Peck: Die Kunden würden auch in Krisenzeiten weiterhin auf Inhaltsstoffe achten und Regionalität sei „nach wie vor gefragt”.
Differenzierte Sicht
„Aktuell beschäftigen uns noch immer die Kostenschübe der letzten Jahre”, erklärt efko-Geschäftsführer Thomas Krahofer gegenüber medianet. Im landwirtschaftlichen Sektor zeichnen sich laut dem oberösterreichischen Unternehmen bei einzelnen Produkten Preisentspannungen am Weltmarkt ab, allerdings würden die Preise nach wie vor weit über dem Vorkrisenniveau liegen.
Die Verfügbarkeit von Rohstoffen zu sichern, sei für Efko ein zentrales Zukunftsthema. Wie ein Produzent strukturiert ist, kann dabei hilfreich sein. Bei efko sieht es so aus, dass „49 Prozent des Unternehmens im Besitz unserer Landwirte sind; somit haben wir sehr verlässliche Lieferanten, welche den Großteil der Rohstoffe sicherstellen”. Um langfristig dafür zu sorgen, dass die Rohstoffe weiterhin aus Österreich stammen, sei es aus seiner Sicht notwendig, langfristige Verträge zu einem angemessenen Preis abzuschließen.
Die Produktion von Gemüse wird sich ändern, das zeigen die letzten Wetterereignisse. Ende März bilanzierte die AMA in der Marktübersicht, dass der Februar von „überdurchschnittlichen Temperaturen” geprägt gewesen sei – mit „extremen Anomalien” im östlichen Flachland von bis zu +7,5 °C zum langjährigen Schnitt, die einen „ungewöhnlich frühen Vegetationsstart” zur Folge hatten (gs)