WIEN. Die Turbulenzen an den Märkten mit ihren kräftigen Preisausschlägen haben auch die Einkommen der österreichischen Bauern in die Höhe schnellen lassen. 2022 beliefen sich die Gewinne der Agrarunternehmen laut „Grünem Bericht” auf durchschnittlich 45.757 €, das entspricht einem Plus von satten 42% gegenüber dem Vorjahr – das höchste Einkommensplus seit Jahren.
Mit den Erzeugerpreisen einher geht ein höherer Produktionswert der Landwirtschaft; dieser stieg gegenüber der Vergleichsperiode um 23,3% auf rund 13,5 Mrd. €.
Trotz dieser auf den ersten Blick bestechenden Zahlen bemühen sich die Agrarier um Relativierung. Beispielsweise wies der Sektionschef für ländliche Entwicklung im Landwirtschaftsministerium, Johannes Frankhauser, darauf hin, dass das aktuelle Einkommensplus auf viele Jahre der Stagnation bzw. teilweise sogar auf Einbrüche folge. Außerdem hätten sich die Aussichten für die Betriebe in den vergangenen Monaten wieder eingetrübt.
Klimaschutz gefördert
Stolz ist man seitens des Ministeriums in Sachen Beitrag der Agrarwirtschaft zum Klimaschutz. So würden in Österreich mehr als 80% aller landwirtschaftlichen Flächen unter das Agrarumweltprogramm (ÖPUL) fallen. Dieses punktet u.a. mit seinen Leistungen für die biodiversitätsförderende Bewirtschaftung.
Tendenziell zerpflückt wird der grüne Bericht indes von Greenpeace. Die Umweltschutzorganisation weist darauf hin, dass auf eine transparente Darstellung von Daten zum Einsatz von Pestiziden wie Glyphosat verzichtet wurde; der grüne Bericht sei mehr als lückenhaft. Das Risiko von Pestiziden würde unter den Teppich gekehrt. (red)