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APA/AFP/dpa/ROLF VENNENBERND

Henkel Chef Hans Van Bylen

Redaktion 24.05.2016

Henkel nimmt US-Shampoo-Hersteller ins Visier

Nachdem die Wella-Übernahme scheiterte, soll sich Henkel nun um Vogue International bemühen.

NEW YORK/DÜSSELDORF. Der deutsche Konsumgüterriese Henkel nimmt Insidern zufolge erneut einen Shampoo-Hersteller ins Visier – diesmal soll es Vogue International sein. Der Düsseldorfer Konzern mit Marken wie Schwarzkopf, Persil und Pritt habe in einer ersten Runde ein Gebot für Vogue International mit Sitz in Florida abgegeben, sagten mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

Damit würde sich Henkel unter seinem neuen Chef Hans Van Bylen knapp ein Jahr nach dem verlorenen Bieterrennen um Wella wieder um einen Kosmetikhersteller bemühen. Wella aus dem Hause Procter&Gamble ging im vergangenen Jahr an Parfümhersteller Coty.  Interesse an Vogue haben den Insidern zufolge unter anderem auch Unilever und L'Oreal. Der Produzent von Haar- und Körperpflege-Produkte aus Clearwater könnte demnach mit 2,5 bis 3 Mrd. Dollar (bis zu 2,7 Mrd. Euro) bewertet werden. Henkel lehnte eine Stellungnahme ab, bei Unilever, L'Oreal und Vogue war zunächst niemand zu erreichen.

Der seit Anfang Mai amtierende Henkel-Chef Van Bylen hatte erst vergangene Woche betont, sich nach Übernahmezielen umzuschauen. „Zukäufe sind auf unserer Agenda", hatte der Belgier gesagt. Sie müssten aber strategisch zu Henkel passen und der Preis müsse vernünftig ausfallen. Van Bylen, der seit 1984 für Henkel arbeitet und zuletzt im Vorstand den Kosmetikbereich verantwortete, kann sich einer prall gefüllten Kasse bedienen. Bereits sein Vorgänger Kasper Rorsted, der zu Adidas wechselt, hatte sich nach Zukäufen umgeschaut.

An der Börse notierten die Henkel-Aktien am Dienstag zunächst leicht im Minus, drehten dann aber im Handelsverlauf ins Plus. Ein Händler sagte, auf den ersten Blick könnte es teuer werden, aber Henkel könne das stemmen.

Über Vogue International

Vogue International wurde 1987 von Firmenchef Todd Christopher gegründet. 2014 stieg für rund 400 Mio. Dollar der Finanzinvestor Carlyle mit 49 Prozent ein. Medienberichten zufolge setzt die Firma weniger als 300 Mio. € im Jahr um. (APA/red)

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