RETAIL
28.04.2015

Kleines Früchtchen mit großer Wirkung

Kaahée Eine Geschäftsreise in den Anden gab den Anstoß für die Entwicklung eines „Anti-Hangover”-Drinks

Wien. Das böse Erwachen nach einer durchzechten Nacht kennen wohl viele. Und die Liste an Mitteln, um die hartnäckigen Katerbeschwerden wieder loszuwerden, ist lang: Rollmops, literweise Wasser, Kopfschmerztabletten, etc. Nun gibt es auch Kaahée, ein Getränk mit dem Extrakt der roten Hochlandkaktusfeige aus Peru, seit 2013 auf dem österreichischen Markt. Die mit Kohlensäure versetzte Flüssigkeit „ist für alle geschaffen, die ein Leben voller Genuss ohne Reue leben wollen”, beschreibt Gründer Julian Juen das Lifestyle-Getränk.

Der Frucht wird aufgrund ihrer entzündungshemmenden Inhaltsstoffe eine regenerative Wirkung auf den menschlichen Körper zugeschrieben und sie biete einen „natürlichen Ausgleich in Phasen erhöhter Lebensintensität”. Sei es nun Party, Sport oder Arbeit.

„Tabletten schmecken nicht”

Der Drink soll die sogenannten Modern Performer ansprechen, „junge Leute, die hart arbeiten und gern feiern”, so Juen. Die Idee für die „hippe Alternative zum Rollmops” entwickelte Juen auf einer Geschäftsreise in den peruanischen Anden. Er traf auf einen Schamanen, der ihn zu einem indigenen Ritual einlud und mit der bekömmlichen Wirkung der kleinen roten Frucht vertraut machte, die in der südamerikanischen Volksmedizin eine lange Tradition hat. Die gänseeigroße Frucht der Kulturpflanze gedeiht auf 4.000 m Höhe; „vereinfacht könnte man sagen, dass die Inhaltsstoffe die Pflanze vor den extremen Bedingungen schützen und die Menschen vor einem Kater”, so Juen. Man sollte der Wahrheit halber aber hinzufügen: Kaahée verhindert keinen Hangover. Die Katersymptome wie Kopfweh oder Übelkeit können lediglich gelindert werden, so Otmar Höglinger, Professor für Lebensmitteltechnologie an der FH Wels.

„Versuchsballon” Kaahée

Ein neues Getränkesegment zu eröffnen, ist kein einfaches Unterfangen, aber genau das zeichne die großen Erfolgsgeschichten aus, erklärt Juen. Für die Finanzierung des Marketing- und Vertriebsaufbaus nahm der Unternehmer an der Puls 4 Start-up Casting-Show „2 Minuten – 2 Millionen” teil; er gewann ein Cash-Investment der Jury. Der Erfolg in der Sendung ebnete den Weg für den Einzug Kaahées in die Supermarktregale. In den Rewe-Filialen und bei Spar ist Kaahée bereits mit 80% Lis-tungsanteil vertreten. Aktuell liege der Absatz bei 100.000 Flaschen im Monat, mit steigender Tendenz, so Juen. Für eine flächendeckende Etablierung in der Gastronomie müssten aber noch „viele Klinken geputzt werden”, sagt der Firmengründer. Für die Zukunft wagt das Start-up die Expansion nach Deutschland und in die Schweiz.(ow)

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