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© Wiener Tafel

1999 von Martin Haiderer initiiert und gemeinsam mit Studierenden der Sozialakademie nach deutschem Vorbild gegründet, ist die Wiener Tafel längst ein essenzieller Teil der Wiener Soziallandschaft.

Redaktion 28.02.2020

Lebensmittelrettung hoch im Kurs

Die Bilanz der Wiener Tafel offenbart für das Jubiläumsjahr 2019 ein Plus von 12% bei den geretteten Lebensmitteln.

WIEN. Im Vorjahr hat die Wiener Tafel ihr 20. Bestehensjubiläum gefeiert – und nutzte den Anlass, um das Thema Lebensmittelrettung auf die politische Agenda zu bringen. Nun liegt die Bilanz für das vergangene Jahr vor –und die ist durchaus erfreulich: Insgesamt konnten 676.206 kg an verwertbaren Lebensmitteln vor der Entsorgung gerettet werden – ein Plus von 12% (bzw. in Zahlen 75.224 kg) gegenüber dem Vorjahr. Rund 200.000 kg der Lebensmittel kamen direkt vom Großmarkt Wien.

Babynahrung rückläufig

Den größten Anteil an geretteten Lebensmitteln machten wie üblich die Kategorien Frischwaren (44%), Supermarktmix (18%) und Backwaren (11%) aus. Die deutlichsten Steigerungen an Lebensmitteln gab es bei Teigwaren, Konserven, Frischwaren sowie Milchprodukten. Rückläufig waren dagegen die Kategorien Babynahrung, Getränke und Hygieneprodukte.

Auch 2019 verteilten 350 ehrenamtliche Mitarbeiter die Produkte von 203 Warenspendern an jene Menschen, die diese am dringendsten benötigen. So wurden im vergangenen Jahr 19.000 Armutsbetroffene in rund 100 Sozialeinrichtungen von der Wiener Tafel versorgt. Laut einer aktuellen Master-Thesis sind in Österreich fast 500.000 Mennschen (6,6%) von Ernährungsunsicherheit betroffen.
Die feierliche Eröffnung der neuen Logistikzentrale am Großmarkt Wien ist für Mai geplant. Der Grundstein für die Übersiedlung ins „Große Tafel­Haus” war im Vorjahr gelegt worden; die finanziellen Mittel wurden von der Stadt Wien und einem privaten Unterstützer gestellt.

Aufklärung für jedes Alter

Einen Meilenstein erreichte man zudem in der bewusstseinsbildenden Arbeit: Im Mai 2019 nahmen über 400 Schüler am „Wiener Tafel Sensorik Labor” im Rahmen einer zweiwöchigen Workshopreihe im Naturhistorischen Museum teil.

Heuer soll die erfolgreich begonnene Kooperation im Zuge einer eigenen Sonderausstellung weiter ausgebaut werden. Auf spielerische Art und Weise sollen so noch mehr vor allem junge Museumsbesucher ihre kognitive und sensorische Lebens­mittelkompetenz entwickeln. (red)

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