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Redaktion 31.07.2019

Namibia: Hofer unterstützt Projekt für nachhaltige Holzkohle

Der Lebensmittelhändler unterstützt ein Projekt zur FSC-Zertifizierung von Farmen in Namibia.

SATTLEDT. Hofer weitet sein Engagement in der nachhaltigen Holzkohleproduktion aus: Bereits seit 2018 wird bei der Lebensmittelhandelskette ausschließlich FSC-zertifizierte Holzkohle angeboten, nun beteiligt sich der Händler an einem Projekt zur FSC-Zertifizierung von Farmen in Namibia. Damit soll einerseits eine nachhaltige Holzkohleproduktion etabliert und andererseits ein „substanzieller Beitrag zur Lösung der größten ökologischen Probleme geleistet“ werden, wie es in einer Aussendung heißt.

 Situation in Namibia
Derzeit sind in Namibia nach Hofer-Informationen bis zu 45 Millionen Hektar Savanne und Weideland mit Dornenbüschen zugewachsen. Das entspricht mehr als 30 Prozent der Gesamtfläche des Landes. Das Problem an der Verbuschung: Die ursprüngliche Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen wird verdrängt und der Grundwasserspiegel sinkt stark. Das Land ist durch die Verbuschung nicht mehr in der Lage sich selbst mit landwirtschaftlichen Produkten und ausreichend Trinkwasser zu versorgen. Durch die kontrollierte Entnahme der Büsche und Weiterverarbeitung zu Holzkohle kann dem Verlust von Lebensraum und ökologischer Vielfalt auf effizientem Weg entgegengewirkt werden.

Holzkohle „mit sozialem Mehrwert“
Im Zuge des Projekts engagiert sich Hofer nun für den Ausbau FSC-zertifizierter Flächen in dem südafrikanischen Staat. Durch die FSC-Zertifizierung wird gewährleistet, dass Wälder unter Einhaltung ökologischer und sozialer Kriterien bewirtschaftet werden. Die Holzkohle wird ausschließlich in Namibia produziert und verpackt. So wird eine Vermischung mit anderen Holzkohlen, für die beispielsweise gefährdete Tropenhölzer aus dem Regenwald verkohlt wurden, ausgeschlossen. Neben wichtigen ökologischen Aspekten sichert die FSC-Zertifizierung auch soziale Mindeststandards für die Arbeiter bei der Buschernte. Alle Arbeitsschritte - von der Abholzung über die Herstellung bis hin zur Abpackung - werden vor Ort durchgeführt, wodurch gleichzeitig Arbeitsplätze in den ländlichen Regionen geschaffen werden. Die Einhaltung dieser Umwelt- und Sozialstandards wird regelmäßig durch unabhängige Kontrollen des FSC überprüft. Geplant ist, dass die Holzkohle aus dem Projekt in Namibia in einem Teil der HOFER-Filialen ab 2020 erhältlich sein wird. Außerdem soll das Grillkohle-Angebot langfristig zunehmend aus diesem Projekt bezogen werden.

Hofers Strategie
Hofer hat bereits 2017 eine Holz-Einkaufspolitik veröffentlicht, die einen verbindlichen Handlungsrahmen für alle Lieferanten und Geschäftspartner darstellen soll. Der Lebensmittelhändler verfolgt im Rahmen des „Projekt 2020“ das Ziel, bis Ende 2020 alle Produkte mit Holzbestandteilen sowie alle relevanten Verpackungsmaterialien auf zertifizierte Rohstoffe oder recycelte Materialien umzustellen.

Darüber hinaus hat Hofer Braunkohle und Grillbriketts aus Braunkohle aus dem Sortiment genommen. Die Gewinnung von Braunkohle im Tagebau habe „massive Eingriffe in die Natur, wie zum Beispiel Erdabtragungen, Grundwasserabsenkung und Luftverunreinigungen zur Folge“, wie es in einer Begründung heißt. Zudem würden „erhebliche Gesundheitsschäden der umliegenden Anwohner sowie Arbeiter in Kauf genommen“. Aus diesen Gründen habe Hofer den Verkauf von Braunkohle explizit ausgeschlossen und forciert stattdessen FSC-zertifizierte Holzkohle. (red)

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