RETAIL
© Karl Fischer

Sojafeld am Traunstein in Oberösterreich

Redaktion 13.07.2020

Österreichische Sojaprodukte als Chance für die heimische Gastronomie

Nicht nur im Handel, auch in der Gastronomie wird die regionale Herkunft der Lebensmittel und ein erweitertes Angebot an fleischlosen Alternativen immer wichtiger.

WIEN. Seit 15. Mai sind Gaststätten in Österreich wieder geöffnet. Eine Falstaff-Umfrage Ende April zeigte, wie eng die Österreicher mit ihren Restaurants, Gasthäusern und Beisln verbunden sind: Über drei Viertel der Befragten gaben an, dass sie ihre Gaststätten während des Corona-Lockdowns „sehr“ oder sogar „enorm“ vermisst haben. Dennoch steht die heimische Gastronomie nicht nur aufgrund des Lockdowns vor großen Herausforderungen. Gastronomen müssen auch auf veränderte Gästewünsche reagieren. Die regionale Herkunft der Zutaten und ein erweitertes Angebot an fleischlosen Gerichten wird den Österreichern immer wichtiger. Sojaprodukte aus Österreich sind dabei in jeder Hinsicht eine Chance.

Der Trend ist eindeutig
Gäste verlangen immer häufiger vegetarische und vegane Alternativen auf der Speisekarte. Das berichten Gastronomen unabhängig davon, ob sie aus der gehobenen Gastronomie, dem Betriebsrestaurant, der Marktgaststätte oder dem angesagten Take-away kommen. Grund für diesen Appetit ist das wachsende Bewusstsein, dass eine pflanzenorientierte Ernährung entscheidend zum Umwelt-, Klima- und Tierschutz beiträgt, die Gesundheit fördert und vor allem ausgezeichnet schmecken kann.

Die letzten Monate haben deutlich gemacht wie wichtig es ist, möglichst viele Lebensmittel und die Rohstoffe dafür im eigenen Land zu produzieren, damit in Krisenzeiten die Versorgung gesichert ist. Dies gelingt leichter und ist deutlich effektiver, wenn pflanzliche Lebensmittel direkt auf dem Teller landen anstatt den Umweg über den Tiermagen zu nehmen.

Fehlendes Bewusstsein
Der Wunsch der Konsumenten nach heimischen, regionalen Lebensmitteln ist eindeutig. Gerade Soja assoziieren Konsumenten jedoch häufig mit Regenwaldrodung und Gentechnik. Es fehlt das Bewusstsein, dass in Österreich bereits seit langem erfolgreich Soja produziert wird und dies ausnahmslos gentechnikfrei und zu fast 40 Prozent aus biologischer Landwirtschaft. Insbesondere bei Biobauern nimmt Soja eine herausragende Stellung ein. Die aktuelle AMA-Flächenerhebung zeigt, dass die Sojabohne bei biologisch wirtschaftenden Betrieben erstmals den Mais überholt hat und nun nach Weizen zur zweitwichtigsten Ackerkultur geworden ist. Österreichische Lebensmittelbetriebe erzeugen daraus eine breite Palette an Soja-Lebensmitteln, die auch im Gastronomie-Großhandel erhältlich sind. Eine im letzten Sommer durchgeführte Markterhebung zeigt, dass österreichische Soja-Produkte praktisch zur Gänze in Bio-Qualität angeboten werden.

Österreichische Sojaprodukte finden Eingang in die regionale Gastronomie
„Da ist es erfreulich, dass immer mehr Köchinnen und Köche das kulinarische Potential von klassischen Sojaprodukten wie Tofu, Tempeh, Miso, Natto und Sojasoße entdecken“, freut sich Elisabeth Fischer, Kochbuchautorin und Obmann-Stellvertreterin des Vereins Soja aus Österreich. „In Asien sind diese seit Jahrhunderten ein Herzstück der Kochkultur. Erst kürzlich wurde in Österreich auch ein rein mechanisch gewonnenes Sojatexturat entwickelt, das auch für die Gastronomie neue Möglichkeiten bietet.“

Über den Verein Soja aus Österreich
Der Verein Soja aus Österreich ist eine Initiative österreichischer AkteurInnen aus allen Stufen der Soja-Wertschöpfungskette und zählt aktuell 35 Mitglieder: Saatgut-ZüchterInnen, (Bio-)Bauern und -Bäuerinnen, Verarbeitungsbetriebe, Lebensmittelunternehmen und -manufakturen, WissenschafterInnen und KulinarikexpertInnen. Der Verein arbeitet unabhängig und verfolgt keine wirtschaftlichen Ziele. (red)

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