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© APA/dpa/Federico Gambarini

Olaf Koch steht vor dem Abschied

Redaktion 24.08.2020

Olaf Koch verlässt Metro zum Jahresende

DÜSSELDORF. Die Metro-Großaktionäre Beisheim und Meridian zeigen einem Sprecher zufolge Verständnis für die Entscheidung von Konzernchef Olaf Koch, zum Jahresende aus dem Amt zu scheiden. Koch habe die Ziele, die die Aktionäre hatten - den Düsseldorfer Konzern auf das Geschäft rund um den Großhandel auszurichten - erreicht. Koch habe Metro "auf Kurs gebracht". Dafür seien sie dem Manager dankbar. Der dritte Metro-Großaktionär, die Holding EPGC des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky, hat die Entscheidung Kochs bis jetzt nicht kommentiert.

EPGC kontrolliert knapp 30 Prozent der Metro-Anteile und hatte vergeblich versucht, den Düsseldorfer Handelsriesen zu schlucken. Der Übernahme-Versuch war im vergangenen Jahr am Widerstand der beiden Ankeraktionäre Beisheim und Meridian gescheitert, die rund 23 Prozent der Stammaktien kontrollieren.

Metro hatte am vergangenen Wochenende erklärt, Koch wolle den zum März 2022 auslaufenden Vertrag nicht verlängern und scheide zum Jahresende aus dem Amt. "Es fällt mir brutal schwer - aber es ist der richtige Schritt zum richtigen Moment", hatte Koch der Nachrichtenagentur Reuters gesagt. Koch war 2012 auf den Chefposten der damaligen Metro gerückt und hatte den weit verzweigten und hoch verschuldeten Konzern zu einem reinen Großhändler umgebaut. Unter anderem hatte er den Warenhausriesen Kaufhof verkauft und die Elektronikhandelsketten Media Markt und Saturn unter der Holding Ceconomy abgespalten. Zuletzt hatte sich Metro im vergangenen April endgültig von der Supermarktkette Real getrennt.

"Mit dem Abschluss der Real-Transaktion ist das gelungen, was wir uns vorgenommen haben - uns auf den Großhandel in einer modernen Form zu konzentrieren", sagte Koch. Er setzt auf das Geschäft mit Hoteliers und Gastronomen und deren Belieferung. Doch in der Corona-Krise hatte Metro auch mit dem traditionellen Großhandel in den Märkten punkten können.

Kretinsky hatte nach dem gescheiterten Übernahmeversuch erklärt, er sehe nun den Vorstand um Koch am Zug, den Aktienpreis der Metro in die Höhe zu schrauben. Dazu erwarte er zahlreiche Initiativen des Vorstands. Koch sagte, sein Rückzug habe "nichts mit EPGC zu tun". "Es gab weder Druck noch Signale von ihrer Seite. Die Zusammenarbeit war professionell, es gab keine Friktionen in den vergangenen Monaten", betonte der scheidende Metro-Chef. (APA)

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