WIEN. Der Frühling 2020 stand ganz im Zeichen der Hamsterkäufe: Das Konsumverhalten der Menschen änderte sich schlagartig; im April 2020 stiegen die Ausgaben für Nahrungsmittel um über 60% im Vergleich zum April 2019, während die Einkäufe von Bekleidung und Schuhen in der gleichen Vergleichsperiode um über 70% zurückgingen.
Die durchschnittliche Inflationsrate in Österreich betrug 2020 1,4%. Im Vergleich dazu lag die „Corona”-Inflationsrate – basierend auf dem Warenkorb, der das pandemiebedingte Konsumverhalten widerspiegelt – mit 1,6 Prozent um 0,2% höher.
Preisauftrieb nach Lockerung
„In den Monaten März und April 2020 mit dem harten Lockdown war die offizielle Inflation um 0,1 Prozentpunkte höher als die ‚Corona'-Inflation”, so Robert Schwarz, Ökonom bei der UniCredit Bank Austria. „Mit Beginn der ersten Lockerungen im Mai 2020 bis zum zweiten Lockdown im November 2020 lag allerdings die Teuerung, basierend auf dem monatlich aktualisierten ‚Corona'-Warenkorb, mit bis zu 0,3 Prozentpunkten durchwegs höher.” Das lag vor allem daran, dass nach dem Ende des ersten Lockdowns die stärkere Gewichtung des Bereichs Restaurants/Hotels aufgrund der Öffnungen zu einem starken Preisauftrieb führte. (red)