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Lionel Souque

Redaktion 27.04.2020

Rewe-Chef will keine Staatshilfe für Touristik-Sparte

Rewe will in Coronakrise Chancen für Zukäufe prüfen.

KÖLN. Der Chef der Rewe Gruppe, Lionel Souque, will für seine coronageplagte Touristiksparte DER Touristik keine Staatshilfen in Anspruch nehmen. Rewe verliere dort zwar Hunderte von Millionen Euro, brauche aber vorerst keine Hilfe, sagte Souque dem "Spiegel" (Freitag). Das gelte auch, wenn alle Buchungen bis zum Jahresende storniert würden. TUI nimmt einen staatlichen Milliardenkredit in Anspruch.

Vielmehr will sich der Rewe-Vorstandschef sowohl in der Touristik als auch im Lebensmittelhandel nach möglichen Zukäufen umschauen, um stärker aus der Krise zu kommen. Rewe ist in Österreich mit Billa, Merkur, Adeg, Penny und Bipa sowie Rewe Austria Touristik vertreten. "Wir werden alle Chancen prüfen, die sich jetzt für neue Partnerschaften und Zukäufe ergeben," so Souque. Das Unternehmen dürfe "jetzt nicht panisch alle Investitionen stoppen". Erst im vergangenen Jahr hatte Rewe Fachgroßhändler Lekkerland übernommen.

Im Lebensmittelgeschäft hat sich Souque zufolge der zu Beginn der Coronakrise durch Hamsterkäufe in die Höhe geschnellte Umsatz wieder normalisiert. Mittlerweile schlage das Pendel sogar zurück: "Es gibt Länder in Europa, da haben wir seit zwei Wochen eine negative Umsatzentwicklung." In Deutschland erwartet Rewe insgesamt ein Umsatzplus in diesem Jahr. Gleichzeitig stiegen aber die Kosten für Sicherheit, zusätzliches Personal und Logistik: "Das wird uns sicher einen dreistelligen Millionenbetrag kosten." (red)

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