GRAZ. Lkw und Strom ging bis dato nicht wirklich zusammen. Die Spar in Graz zeigt nun, dass es doch geht: Zum ersten Mal trägt ein Lkw von Spar ein grünes Kennzeichen, also jenes, das Elektro-Autos vorbehalten ist. Der E-Lkw aus dem MAN-Werk in Steyr ist somit das erste in Kleinserie gefertigte Fahrzeug, das für die Lebensmittel-Logistik eingesetzt wird.
Mit 26 t maximalem Gesamtgewicht entspricht der Neuzugang den auch sonst beim Händler eingesetzten Fahrzeugen – die übernommenen Logistik-Aufgaben sind mithin ident. Spar wird den neuen E-Lkw drei Jahre lang im Grazer Stadtgebiet auf seine Tauglichkeit für den Praxiseinsatz testen. Das Testfahrzeug nahmen Christoph Holzer, Geschäftsführer der Spar-Zentrale Graz, sowie der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl feierlich in Empfang.
Gegen den Feinstaub
„Graz ist eine der am stärksten feinstaubbelasteten Städte Österreichs. Graz ist aber auch eine smarte Stadt, und daher setzen wir beispielsweise im öffentlichen Verkehr bereits Elektro-Busse ein, die an den Haltestellen geladen werden. Der Umstieg der privaten Lieferlogistik auf alternative Antriebe ist ein weiterer Meilenstein zur deutlichen Verringerung von Emissionen”, freut sich Nagl.
Spar-Chef Holzer ergänzt: „Wir haben uns bewusst für Graz als Einsatzort entschieden, da in Städten die meisten Emissionen eingespart werden müssen. Besonders in dicht bebauten Städten wie Graz kann der neue Lkw seine Vorteile der emissionsfreien und leisen Anlieferung voll ausspielen.”
Die Fahrgestellbasis für den MAN Elektro-Truck ist der auch sonst bei Spar eingesetzte MAN TGM. Der zentral im Rahmen angeordnete Elektromotor leistet 264 kW und schickt maximal 3.100 Nm Drehmoment ohne Schaltgetriebe an die Antriebsräder. Zwölf Lithium-Ionen-Batterien sind unter dem Fahrerhaus und seitlich am Rahmen untergebracht und ermöglichen je nach Beladung und Temperatur eine Reichweite bis zu 200 km. Betrieben wird der E-Lkw mit Energie aus erneuerbaren Quellen.
Spar hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 den Energieverbrauch um 50% zu senken, 90% der Emissionen einzusparen und komplett auf erneuerbare Energie umzusteigen. (red)