WIEN. Ein turbulentes Jahr 2023 für die Wiener Tafel: Zum einen erfolgte die Markenweiterentwicklung hin zur „Die Tafel Österreich”. Die spontane Nothilfe nach dem schweren Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet gedieh zur spontanen Herausforderung. Letztlich gab es eine harmonische Abrundung in Form der österreichweiten Wanderausstellung „GewissensBISS” an den Schulen zum Thema vermeidbare Lebensmittelabfälle.
Teuerung macht arm
Die anhaltend größte Herausforderung ist aber: Dem massiv gestiegenen Bedarf gerecht zu werden. Denn die Teuerung in allen Lebensbereichen führte im vergangenen Jahr dazu, dass viele Menschen, die zuvor gerade noch über die Runden kamen, an ihre Grenzen stießen.
2023 versorgte Die Tafel Österreich über 35.000 armutsbetroffene Personen (+25%) in 100 Sozialeinrichtungen kostenfrei mit geretteten Lebensmitteln – nach einem Anstieg des Bedarfs um 40% von 2021 auf 2022 neuerlich ein deutlicher Sprung.
Im gemeinsamen Kraftakt mit 257 Ehrenamtlichen ist es trotz sinkender Warenspenden aus dem Handel gelungen, mehr Lebensmittel aus neuen Bezugsquellen wie der Landwirtschaft zu retten, um den gestiegenen Bedarf halbwegs zu decken.
Alexandra Gruber, Chefin der Tafel Österreich: „Seit 1999 stehen wir als Brücke vom Überfluss zum Bedarf. Nie zuvor wurde unsere Hilfe so sehr gebraucht – und nie zuvor mussten wir so für unsere Mission kämpfen.” (red)