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Redaktion 04.04.2019

Unimarkt setzt auf lokale Anbieter und will mehr Franchisepartner

Der Umsatz stieg auf 420 Mio. Euro in der Gruppe, sank leicht auf 83 Mio. Euro bei Unimarkt - Konzentration auf bestehende Märkte und Umbau.

LINZ / TRAUN. Die oö. Unimarkt-Kette setzt auf lokale sowie regionale Anbieter und will 100 Franchisenehmer an mittelfristig 130 Standorten bis 2022 - derzeit sind es 52 von 125. Der Gruppenumsatz lag im Geschäftsjahr 2018/19 (per 28.2.) bei 420 (2017/18: 386) Mio. Euro, das konsolidierte EBT bei 3 Mio. Euro, so die Geschäftsführer Andreas Haider und Robert Knöbl in einer Pressekonferenz am Mittwoch in Linz.

 "Ich traue mich zu sagen, wir sind der Händler mit dem größten lokalen Angebot", betonte Haider, wobei lokal bei Unimarkt einen Umkreis von 30 Kilometern bedeute, regional heiße aus dem eigenen Bundesland. Lokale Produkte würden 5, regionale 12 Prozent zum Umsatz beitragen, bis 2022 sollen es insgesamt 20 Prozent sein. "Wir investieren viel in den Ausbau der Flächen." Von den 10 Mio. Euro Investment der Gruppe wandern 65 Prozent in die Unimärkte. 22 werden zu Frischemärkten umgebaut, ein Umbau schlage jeweils mit 400.000 bis 600.000 Euro zu Buche.

 Ein 30 Quadratmeter Shop in Shop für die regionalen Artikel solle das Augenmerk auf diese lenken. Bio-Produkte machen derzeit 7 Prozent des Umsatzes aus, bis 2022 sollen es 10 sein. Auch in der Feinkost setzt man ausschließlich auf österreichische Familienbetriebe, bei Salami wie Mortadella und auch Puten-Produkten. "Darauf sind wir stolz", so Haider, "das ist unsere Alleinstellung im Markt."

Der Umsatz von Unimarkt sei mit 283 (2017/18: 288) Mio. Euro leicht gesunken, das sei mit weniger Standorten - 125 statt 130 - bewusst passiert. Bei bestehenden Standorten habe man um 2,7 Prozent zugelegt, das liege über der Branche mit 1,8 Prozent, rechnete Haider vor. Am nationalen Markt habe das Familienunternehmen, an dem Haider 20 Prozent hält, einen Anteil von 3 Prozent. Man konzentriere sich auf die Kerngebiete, der einzige Standort in Kärnten sei geschlossen worden, weil es schwierig gewesen sei lokal auf diesen einzugehen.

Das seit 30 Jahre bestehende Franchisesystem wird weiter ausgebaut. 2019 sollen es 65 (derzeit 52) Franchisenehmer und damit erstmals mehr als Eigenmärkte werden. Diese werde man aber immer brauchen, um "Systeme und Prozesse am eigenen Leib zu testen", erklärte Haider. Franchise-Kaufleute müssten 150.000 Euro für die Ausstattung investieren, für eine Gebühr von 2 Prozent des Umsatzes erhalten sie Ausbildung, IT, Schlichtpläne und mehr. Primär sollen eigene Marktleiter motiviert werden, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen - dafür setze man stark auf Ausbildung mit zwei Berufsschulen - es sei aber auch legitim Externe hereinzulassen. Die Fluktuation sei mit unter 20 Prozent für den Handel gering.

 Der Online-Shop trage ein Prozent zum Umsatz bei, das Wachstum sei zweistellig. Die durchschnittliche Bestellung sei auf 90 Euro gewachsen, im stationären Handel werde im Schnitt um 16 Euro eingekauft. Zugestellt wird mit der Post, in Graz mit einem lokalen Zusteller, "das möchten wir ausbauen". Mehr als 50 Prozent der zugestellten Ware seien Frischeprodukte, auch Tiefkühlware werde geliefert. Um trotzdem klimaneutral zu bleiben "kostet das verdammt viele Zertifikate", gab Haider zu. "Wir investieren viel Geld in Online."

Die restlichen Bereiche der Gruppe mit 1.562 Mitarbeitern sind Nah&Frisch mit 230 Standorten, Pfeiffer Großhandel und Pfeiffer Logistik. Im Großhandel wurden mit rund 27 Mitarbeitern 94 Mio. Euro umgesetzt. Es gibt sechs neue Standorte, vier in OÖ, zwei in NÖ. Im laufenden Geschäftsjahr will man vier neue Standorte gewinnen, so Knöbl.

 In der Logistik arbeite man mit dem Partner Transgourmet in Traun an einem Projekt mit dem Schwerpunkt auf Frischeprodukten zur besseren Versorgung der Kunden. Die Belieferung der 500 Unimarktstandorte passiert mit 67 Lkw klimaneutral. Die Einkaufsgemeinschaft Top-Team umfasse ein Volumen von 850 Mio. Euro und sei für Unimarkt sehr wichtig, da man so Konditionen bekomme, die man als Kleiner allein nicht hätte. In der EDV habe man sich 2018 von Transgourmet abgenabelt und sei nach einer Investition von 300 Mann-Tagen seit Jänner 2019 eigenständig, sagte Knöbl. (APA)

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