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Redaktion 27.09.2019

Von frischen Bohnen und eiskaltem Cold Brew

Am 1. Oktober erheben wir die Tassen zum Tag des Kaffees – unser Special dazu.

••• Von Christian Novacek

Das Unternehmen J. Hornig kann auch Tee, aktuell reüssiert man aber ganz stark mit Kaffee in der Cold Brew-Variante. Damit wurde, so Firmenchef Johannes Hornig, Trendsetterqualität unter Beweis gestellt.

medianet: J. Hornig bietet Kaffee in allen Varianten. Welches ist denn das stärkste Segment und welches das am stärksten wachsende?
Johannes Hornig: Am besten verkaufen sich nach wie vor unsere Bohnen. Generell sehen wir am Markt eine Verschiebung weg von Mahlkaffee hin zu Bohnenkaffee und Kapseln. Mit unserem Cold Brew sind wir Vorreiter am Markt. 2016 waren wir die erste österreichische Kaffeemarke, die den kaltgebrühten Kaffee in einer ready-to-drink- Variante herausgebracht hat. Hier kreieren wir auch innovative Produktlösungen wie den Cold Brew Sparkling Orange – ein stark wachsendes Segment, in welchem wir bei J. Hornig noch viel Potenzial sehen.

medianet: Welche Rolle spielt in diesem Kontext der Spezialitätenkaffee?
Hornig: Er wird immer beliebter. Dies hängt mit Sicherheit mit dem steigenden Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Qualität zusammen. Dafür verwenden wir ausgesuchte Bohnen aus den besten Anbaugebieten der Welt. Auch hier setzen wir – wie bei allen Kaffeebohnen – auf das traditionelle Langzeitröstverfahren.

medianet: Kann man Kaffeespezialitäten massentauglich vermarkten oder ist das mehr etwas fürs Image?
Hornig: Wir sehen in unserem direkt gehandelten Spezialitätenkaffee mehr als nur einen starken Trend. Die Bohnen dafür stammen aus den besten Anbaugebieten in Brasilien, Äthiopien, Guatemala und Costa Rica, und wir arbeiten direkt mit den Kaffeebauern zusammen. Das bietet viele Vorteile für die Farmer, aber auch für unsere Kunden. Mittlerweile hat sich die Nachhaltigkeit als wichtiges Qualitätsmerkmal bei Kaffee etabliert. Genau deswegen haben wir die Spezialitätenlinie von J. Hornig in den letzten Jahren auch laufend erweitert. Die Konsumenten wollen wissen, woher ihr Kaffee kommt und welchen Weg die einzelne Bohne zurücklegt. Und diese Transparenz können wir damit bieten.

medianet: Ist der hohe Kaffeekonsum in Österreich eine konstante, verlässliche Größe?
Hornig: Seit vielen Jahren ist Österreich im Spitzenfeld der europäischen Kaffeetrinker. Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt hierzulande mit 7,4 Kilogramm deutlich über dem Durchschnittskonsum von 2,8 Kilogramm. Wir greifen mindestens dreimal täglich zur Tasse und trinken somit in etwa 145 Liter Kaffee im Jahr.

medianet: Inwieweit gibt es Verschiebungen bei den Zubereitungsmöglichkeiten?
Hornig: Wenn es um Zubereitungsmöglichkeiten geht, beschränken sich die Österreicher allerdings nicht mehr nur auf das typische ‚Auf-den-Knopf-drücken'. Vor allem alternative Brühmethoden, wo man sich für die Zubereitung wieder mehr Zeit nimmt, erfreuen sich wieder großer Beliebtheit. Kaffee ist nämlich nicht mehr nur ein Getränk, das wachhält – die Konsumenten verbinden damit vielmehr einen bestimmten Lifestyle, der sich in der Zubereitung widerspiegelt. Daher wird nicht nur der Genuss, sondern auch die Kaffeezubereitung zelebriert. So sind Handfilter und French Press zeitlos. Der Handfilter ist beispielsweise ein Klassiker: Er findet sein Comeback aus der Küche unserer Eltern zurück in die eigenen vier Wände – eine einfache Zubereitungsmethode, die gleichzeitig ein volles Geschmackserlebnis beim Kaffee ermöglicht. Und auch die French Press, die es seit vielen Jahrzehnten gibt, ist wieder angesagter denn je.

medianet: Entscheidet sich der Kaffeetrinker für eine Zubereitungsmethode oder sind mehrere Kaffee-Systeme in einem Haushalt üblich?
Hornig: Jeder österreichische Haushalt besitzt zumindest eine Kaffeemaschine. Die meisten haben sogar mehrere Systeme. Kapselmaschinen waren in den vergangenen Jahren sehr beliebt.

Aber auch Siebträger sind unter Kaffeeliebhabern populär. Wer auf Qualität nicht verzichten möchte, aber weniger Zeit für die Zubereitung hat, setzt auf Kaffeevollautomaten. Viele verwenden auch die klassische Bialetti oder eine French Press.

medianet:
Waren die Bestrebungen, Kaffee in der Cold Brew-Variante für den Sommer attraktiver zu machen, von Erfolg gekrönt?
Hornig: Bis 2010 war Cold Brew außerhalb von den großen Metropolen wie New York City noch komplett unbekannt. In den letzten fünf Jahren hat sich das Cold Brew-Segment enorm entwickelt. Der Umsatz von kaltgebrühtem Kaffee ist seit 2015 in Europa um 800% gewachsen! Doch nach wie vor spaltet Cold Brew die Nation – die einen lieben ihn sehr, die anderen eher weniger. Hier setzen wir an und versuchen, mit unterschiedlichen Geschmackssorten, wie dem Cold Brew Sparkling Orange, selbst Cold-Brew-Kritiker zu begeistern.

medianet: Wo liegt denn grundsätzlich der Absatzschwerpunkt?
Hornig: Traditionsbedingt natürlich im Süden Österreichs. Wir bauen allerdings in ganz Österreich den Absatz aus. Darüber hinaus helfen uns unsere E-Commerce-Aktivitäten, die Grenzen bei der Verbreitung weiter aufzuheben – auch außerhalb von Österreich. Wir haben die österreichischen Kaffeetrinker 2018 mit 2.000 Tonnen Kaffee versorgt – das reicht für 200 Millionen Tassen Kaffee.

medianet: Wie hoch ist die Bedeutung der Nachhaltigkeit bei J. Hornig Kaffee-Lieferanten?
Hornig: In unserer bereits über 100-jährigen Unternehmensgeschichte hat nachhaltiges Handeln entlang der gesamten Wertschöpfungskette Tradition. Wirtschaftlicher Erfolg bedeutet für uns gleichzeitig auch, Verantwortung zu übernehmen. Fairness und nachhaltige Lebensbedingungen der Bauern, die uns beliefern, sind uns ein besonderes Anliegen. Im Rahmen unserer Direct-Trade-Spezialitätenlinie arbeiten wir mit kleinen Kaffeebauern aus Brasilien, Guatemala, Costa Rica und Äthiopien direkt zusammen. Die Bauern erhalten ein gesichertes Einkommen und können dadurch auch langfristig planen. Darüber hinaus waren wir die erste österreichische Kaffeemarke, die Fairtrade-zertifizierten Kaffee im Sortiment hatte.

medianet: Wie viel Kaffee trinken Sie selbst am liebsten? In welcher Form?
Hornig: Am liebsten trinke ich Espresso oder Cold Brew. Insgesamt können das dann schon jenseits der fünf Tassen pro Tag sein.

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