RETAIL
Vorwerk Gmbh Co & KG

Redaktion 29.08.2016

Vorwerk eröffnet eigene Shops in Österreich

Haushaltsgerätehersteller will vorerst drei Geschäfte eröffnen.

WIEN. Der deutsche Haushaltsgerätehersteller Vorwerk weitet seinen Vertriebsweg in Österreich aus und eröffnet in den Wiener Einkaufszentren Donauzentrum und SCS sowie in der Plus City in Pasching bei Linz eigene Shops. Bisher hat die Firma ihre Produkte in Österreich ausschließlich auf sogenannten Verkaufspartys und an der Haustür durch Staubsaugervertreter verkauft.

Vorwerk will damit zusätzliche Kunden erreichen. „Es gibt viele, die sich mit Direktvertrieb nicht identifizieren können", sagte Thermomix-Österreich-Chef Armin Schwerdtner zur APA. Das Multifunktions-Küchengerät "Thermomix" ist mit einem Umsatzanteil von 39% oder 1,4 Mrd. € der Umsatzbringer im Hause Vorwerk; an zweiter Stelle folgt der "Kobold"-Staubsauger, mit dem das Unternehmen im Vorjahr knapp über 1 Mrd. € erwirtschaftete.

457 Mio. € machte die Firma mit Kosmetikprodukten, außerdem produziert das Unternehmen Wasserfilter für den asiatischen Raum sowie Teppiche und verfügt mit der akf-Gruppe über eine auf den Mittelstand spezialisierte Bank. In Summe belief sich der Umsatz im vergangenen Jahr auf rund 3,5 Mrd. €. In Österreich setzte die Firma etwa 40 Mio. € brutto um.

Wenn der Verkauf in den Geschäften funktioniert, kann sich Schwerdtner hierzulande weitere Läden vorstellen. Österreich ist weltweit der erste Markt, in dem Vorwerk seine beiden Hauptprodukte in Geschäften verkauft. In Deutschland verfügt das Unternehmen zwar über 50 Shops, dort werden allerdings nur "Kobold"-Produkte verkauft.

Komplett vom Verkauf an der Haustür will sich die Firma aber nicht verabschieden. „Unser Hauptstandbein bleibt der Direktvertrieb", stellte Schwerdtner klar. 1.100 selbstständige Vertreter arbeiten in Österreich für Vorwerk, weltweit sind es 52.800 allein für die Marken "Kobold" und "Thermomix"; dazu kommen noch einmal 560.000 Beraterinnen für den Kosmetik-Bereich.

Das Geschäft mit Staubsaugern ist in den vergangenen Jahren aber schwieriger geworden. Viele Leute sind tagsüber nicht zu Hause oder machen erst gar nicht auf, wenn jemand unangekündigt anläutet. Schon vor Jahren hat das Familienunternehmen sein Geschäftsmodell hinterfragt und zusätzliche Absatzwege eingeführt. „Wir werden noch heute von vielen als antiquiert angesehen", räumte Schwerdtner ein.

Vorwerk setzt neben eigenen Geschäften immer mehr auf Verkaufspartys, wo die Produkte ähnlich wie bei Tupperware vorgestellt und ausprobiert werden können. Auch dem Online-Geschäft könne man sich nicht entziehen, wenngleich die Produkte "sehr beratungsintensiv" seien, so Schwerdtner. „Man muss aber auf die Kunden hören. Es gab den Wunsch, online kaufen zu können, denn nicht jeder Kunde will jemanden bei sich daheim haben."

Um auch jüngere Menschen anzusprechen, stattet Vorwerk sein Küchengerät mit allerlei technischem Schnickschnack aus - wie Rezepte, die via Online-Rezept-Portal auf dem Display erscheinen. Hauptzielgruppe sind angesichts eines Preises von 1.199 € vorerst dennoch über 40- bis 45-Jährige. (APA)

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL