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22.01.2016

Big Deals: 2016 sollen noch mehr Übernahmen kommen

Noch nie wurden rund um den Globus so viele Mergers & Acquisitions wie 2015 realisiert – heuer soll es ein neues Rekordhoch geben.

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Im Vorjahr haben Firmen rund um den Globus insgesamt 3,8 Billionen US-Dollar für Fusionen und Übernahmen ausgegeben. Das ist das höchste jemals verzeichnete Volumen und übertrifft den bisherigen Rekord aus dem Jahr 2007 vor der Finanzkrise.

Für heuer gibt sich die Branche noch optimistischer: In einer im Oktober 2015 veröffentlichten Studie von EY erwarteten annähernd 60% der befragten Top-Manager, in den kommenden zwölf Monaten Akquisitionen durchzuführen – verglichen mit 40% ein Jahr zuvor.
Die größte Transaktion 2015 war der Zusammenschluss von Pfizer Inc. und Allergan Plc mit einem Volumen von 160 Mrd. US-Dollar.

Eine effiziente Kapitalanlage

„Die Aktivität bei Fusionen und Übernahmen dürfte auf einem erhöhten Niveau bleiben”, schreibt Eddie Yoon, Portfoliomanager und Leiter Gesundheitssektor bei Fide-lity Investments Ltd. „Betrachtet man das attraktive Free-Cash-Flow-Profil im Gesundheitssektor, sollten eine effiziente Kapitalanlage für die Belebung der Wachstumsaussichten eines Unternehmens oder niedrigere Kosten durch Synergien weiterhin für Investmentchancen sorgen.”

„Heuer dürften Fusionen und Übernahmen vor allem in Branchen boomen, die aufgrund harten Wettbewerbs oder eines schwächeren Wachstums Skaleneffekte benötigen”, sagt Paulo Pereira, Partner bei der Beratungsgesellschaft Perella Weinberg Partners in London. Als Beispiele nennt er Telekommunikation, Technologie und Gesundheitswesen. Auch in der Finanzbranche und hier insbesondere im Bankenbereich sollte die Fusionstätigkeit nach Einschätzung von Pereira in den nächsten Monaten Fahrt aufnehmen, da der aufsichtsrechtliche Rahmen und Kapitalanforderungen wie die vom Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht festgelegten Regeln sicherer und klarer erkennbar sind. Das Rekordvolumen im vergangenen Jahr basierte auf dem Optimismus der Käufer, dass sie politische und finanzielle Instabilitäten überwinden könnten, sagt Charles Jacobs, Partner für Fusionen und Übernahmen in der Kanzlei Linklaters. Auch vom Kurseinbruch an den chinesischen Aktienbörsen, der Konjunkturabkühlung in Schwellenmärkten und der griechischen Schuldenkrise ließen sie sich nicht abschrecken.

Ostwärts, ostwärts

In Mittel- und Osteuropa sehen die internationalen Investoren inzwischen kein kohärentes Anlageumfeld mehr, da sich die Risikoprofile der Länder dieser Region zunehmend voneinander unterscheiden. Dies geht aus dem Bericht Emerging Europe M&A Report 2015/16 hervor, den CMS in Kooperation mit EMIS soeben vorgelegt hat. Während der M&A-Markt in CEE 2015 im Vergleich zu 2014 insgesamt rückläufig war, verzeichneten einige Märkte Zuwächse sowohl bei der Zahl als auch beim Wert der Transaktionen.

2015 verzeichneten die M&A-Aktivitäten US-amerikanischer Investoren einen Anstieg von 61% im Transaktionswert sowie von 9% in Bezug auf die Anzahl der Deals. Insgesamt wurden hier 127 Transaktionen mit knapp unter 4 Mrd. Euro beziffert.
Radivoje Petrikic, Partner, CMS Wien und Belgrad: „2015 waren die aktivsten ausländischen Investoren in CEE aus den USA. Das ist in Anbetracht des im Vergleich zum Euro starken Dollar nicht überraschend und stellt einen Trend dar, der sich im gesamten europäischen M&A-Markt abzeichnet. Zudem machte sich eine neue Investitionswelle aus China und erhöhtes Interesse seitens südkoreanischer Investoren bemerkbar.”

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