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© Christian Anderl

Alexander van der Bellen ist Beauftragter der Stadt Wien für Unis und Forschung.

10.07.2015

Neue Forschungsfinanzierung

Alexander van der Bellen Spitzenforschung ist international – und Wien kann es sich nicht leisten, sich abzuschotten

medianet stellt in einer neuen Serie die prominentesten „Köpfe” der Wissensstadt Wien vor.

Wien. Als Beauftragter der Stadt Wien für Universitäten und Forschung bemühe ich mich in Gesprächen mit Vertretern der Hochschulen sowie den zuständigen Magistratsabteilungen, v.a. MA 35 und Bundesministerien, die Öffnung der Stadt und ihre internationalen Chancen zu thematisieren.

Wien soll ein Standort werden, der die besten Köpfe anzieht. Derzeit verlassen jedes Jahr mehr Hochqualifizierte und gut Ausgebildete Wien, als hier ausgebildet werden oder zuwandern. Die kontinuierliche Verschlechterung der Rahmenbedingungen für Universitäten und Forschung ist ein wesentlicher Grund dafür. Die sich laufend verschlimmernde Rechtslage und Praxis im Umgang mit unterschiedlichsten Migranten-Gruppen hat Auswirkungen auf das Image des Landes und die Bereitschaft von Hochqualifizierten, nach Österreich zu kommen. Das kann sich die Stadt nicht leisten: Wien kann und wird seine Stimme gegen diese Politik erheben.

Was bereits erreicht wurde

• Neben der Fortschreibung der bisherigen Wissenschaftsförderung geht Wien neue Wege in der Forschungsfinanzierung. Der Gemeinderat hat Ende 2014 beschlossen, dem WWTF bis zu zwei Mio. € an sogenannten Matching Funds zu ermöglichen. Das bedeutet: Jeder Euro, den der WWTF an privaten Sponsorengeldern auftreibt – von Privatpersonen, Unternehmen oder Stiftungen, also von nichtstaatlicher Seite –, wird von der Stadt Wien bis zu einer maximalen Höhe von zwei Mio. € verdoppelt.
• In einem partizipativen Prozess werden die Maßnahmen der Strategie „Wien denkt Zukunft – innovatives Wien” vor allem die Innovationsfähigkeit der Region fördern und als Grundlage für die Positionierung ­Wiens als Forschungshauptstadt Mittel- und Osteuropas dienen. Damit setzt Wien einen weiteren Schritt in der Fokussierung auf die Stärken der Region und in der strategischen Planung von Forschungsschwerpunkten.
• Zur Sichtbarkeit der Hochschulen im öffentlichen Raum trägt seit Kurzem ein Piktogramm der Wiener Hochschulen („Doktorhut”) bei, das in die Umgebungspläne in den Stationen der Wiener Linien integriert wird. Es markiert alle wichtigen Standorte der Universitäten, Fachhochschulen und Privatuniversitäten und erscheint außerdem in der App „Qando” der Wiener Linien und im Fußgängerleitsystem der Stadt.
• Die regelmäßigen Treffen der Wiener Hochschulrunde haben sich in den vier Jahren ihres Bestehens zu einem Forum des Austauschs entwickelt. Sowohl seitens der öffentlichen Universitäten als auch der Privat­universitäten und der Fachhochschulen werden in diesem Rahmen Ideen und Projekte diskutiert, deren gemeinsame Umsetzung nur mit Kooperation auf regionaler Ebene gelingen kann.
• Es ist gelungen, die für die Exekution des Fremdenrechts zuständige MA 35 der Stadt Wien und die Hochschulen zusammenzubringen, um pragmatische Lösungen zu finden. Diese Gesprächsrunden waren so erfolgreich, dass sie von der Österreichischen Universitätenkonferenz (Uniko) übernommen und im Rahmen des Forums Fremdenrecht auf ganz Öster­reich ausgeweitet wurden.

So wird’s gemacht

• Ein exzellentes Beispiel für insti- tutsübergreifende Dienstleistun- gen ist seit eineinhalb Jahren das Dual Career Service für die Region Wien, NÖ und OÖ, um den Wissenschaftsstandort Wien attraktiver zu machen, indem ge- zielte Betreuungsangebote für die Partner hochqualifizierter Wissenschaftler bereitgestellt werden, die zum Forschen nach Öster­reich kommen. Dazu zählt u.a. die Hilfe bei der Jobsuche.
• Bei der Platform for Advanced Cellular Therapies ist es gelungen, die Vernetzung der Akteure in Wien zu stärken und Forschungskooperationen zu ermöglichen. Zu PACT haben sich die Universität für Bodenkultur, Medizinische und Veterinärmedi- zinische Universität, die Ludwig- Boltzmann-Gesellschaft und das Linzer Österreichische Rote Kreuz zusammengeschlossen. Sie arbeiten über institutionelle Grenzen hinweg an neuen Lösun- gen – das ist in einem Bereich, der über mehrere Disziplinen hinweg Expertise braucht, um sich weiterzuentwickeln, auch nötig!

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