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© UniCredit Bank Austria/Pepo Schuster

Neue Studie Stefan Bruckbauer, Bank Austria: „Der gesellschaftliche und demographische Wandel wird zu einer Heraus­forderung.”

Redaktion 09.12.2022

Arbeitszeit sinkt

Pro Beschäftigtenverhältnis ist die die durchschnittliche Arbeitszeit seit 1995 auf 27 Wochenstunden gefallen.

WIEN. Interessante Details zur Entwicklung am heimischen Arbeitsmarkt: Zu Jahresmitte 2022 hat die Beschäftigung in Österreich einen neuen Rekordstand erreicht. Insgesamt bestanden rund 4,2 Mio. Beschäftigungsverhältnisse; das entspricht einem Plus von 1,1 Mio. seit dem Jahr 1995. Allerdings ist die durchschnittliche Arbeitszeit pro Beschäftigtenverhältnis seit 1995 von 32 auf derzeit nur mehr 27 Wochenstunden zurückgegangen.

Der vielerorts beklagte Mangel an Arbeitskräften ist daher auch auf einen Mangel an zur Verfügung gestellter Arbeitszeit zurückzuführen.
Zu überdurchschnittlich hohen Rückgängen der Arbeitszeit pro Beschäftigungsverhältnis kam es seit 1995 in Land- und Forstwirtschaft, in öffentlicher Verwaltung, Erziehung, Gesundheits- und Sozialwesen sowie bei den sonstigen Dienstleistungen – und im Bereich Handel, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie. Einzig in der Bauwirtschaft blieb die Arbeitszeit im Vergleich zu 1995 konstant.

Anstieg der Produktivität

Daraus ergibt sich ein eher düsteres Bild für die Zukunft. UniCredit Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer: „Der Rückgang der eingesetzten Arbeitszeit pro Beschäftigtem wird sich in den kommenden Jahren voraussichtlich fortsetzen. Der gesellschaftliche und demografische Wandel wird zu einer großen Herausforderung für die Erhaltung des Wohlstands in Österreich.” Der sinkenden Arbeitszeit steht jedoch ein deutlicher Anstieg der Produktivität gegenüber: Im Durchschnitt ist ein Beschäftigter seit 1995 um etwa ein Drittel produktiver geworden. (ah)

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