WIEN. Wie kann die Zukunft der Bildung aussehen? Welche Kursinhalte werden jetzt benötigt, um mit der digitalen Transformation Schritt halten zu können? Und in welcher Form wollen die Menschen künftig Wissen erlangen? Diesen Fragen wollte sich das BFI Wien nicht nur auf der Meta-ebene stellen: Aus diesem Grund hat das BFI Wien in der offenen Hyve Innovation Community dazu aufgerufen, Verbesserungs- und Umsetzungsvorschläge für die Erwachsenenbildung in Österreich einzureichen, Ideen für neue Weiterbildungsangebote zu entwerfen und mit der internationalen Community zu teilen.
„Bei Innovation geht es sehr oft darum, die sogenannten Pain Points in der Customer Journey zu finden und daraus Magic Moments zu machen”, betont Valerie Höllinger, Geschäftsführerin des BFI Wien. Um das zu schaffen, sei es wichtig, Innovation nicht nur theoretisch zu betrachten, sondern die Kunden von Minute eins in den Prozess einzubinden. „Deswegen haben wir auch als erstes deutschsprachiges Bildungsinstitut diesen ganz speziellen Crowdsourcing-Ansatz verfolgt und das globale Kreativpotenzial der Hyve-Community zusammengeführt.”
„Das Ziel der Community ist es, kreative Köpfe, Entwickler, Macher und Experten an einen virtuellen Tisch zu holen und so die besten innovativen Lösungen zu erzielen”, beschreibt Giordano Koch, Geschäftsführer der Hyve Innovation Community, den Prozess. Firmen, Experten und Konsumenten könnten so schon frühzeitig in die Wertschöpfungskette eingebunden werden.
Weltweite Community
Diese Einbindung wollte sich die internationale „Crowd” nicht entgehen lassen: Über 100 Ideen zur Zukunft der Erwachsenenbildung wurden von Teilnehmern aus aller Welt eingereicht und von der Community analysiert und bewertet. Mitte September wählte eine Jury aus 14 Ideen, die noch im Rennen waren, die besten aus. Bewertet wurden insbesondere die Aspekte Innovationskraft, Nutzen für die Erwachsenenbildung und Durchführbarkeit der Ideen.
Ein erster Schritt
Vier Projekte konnten die Jury dabei besonders überzeugen: Ein Abo-System für Trend- und Technologiekurse, ein leicht bedienbares und personalisiertes Kursempfehlungssystem à la Tinder, eine (Lehr-)Ausbildungsschiene im Smart Home-Bereich sowie ein ganz spezielles Kursangebot im Bereich Social Entrepreneurship. „Ziel war es nicht, fix und fertige Ideen zu finden, die wir in drei Wochen umsetzen können”, beschreibt Höllinger die Rahmenbedingungen. „Es ist uns vielmehr darum gegangen, Impulse und Visionen zu bekommen, wie man die Erwachsenenbildung – vor allem im Bereich der Digitalisierung – noch besser auf die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden abstimmen kann. Dieser Wettbewerb ist ein erster Schritt gewesen, und ich denke, dass wir uns auf einem guten Weg befinden.” Die Siegerideen – sowie alle weiteren Einreichungen – werden nun von den Produktmanagern des BFI Wien herangezogen, um konkrete Produktprototypen zu entwickeln und zur Marktreife zu bringen. „Wir verfolgen dabei einen im Silicon Valley etablierten Entwicklungsprozess mit Rapid Prototyping, raschen Iterationsschritten und dem schnellstmöglichen Austesten bei den Kunden”, so Höllinger. (red)