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Koordination Heinz Faßmann (r., neben Sozialminister Rudolf Anschober) steht erneut dem Mega-Ressort Bildung vor.

Redaktion 10.01.2020

„Den Worten müssen jetzt Taten folgen”

Eine Kurzanalyse des Bereichs Erwachsenenbildung im neuen türkis-grünen Regierungsprogramm.

Gastkommentar ••• Von Franz-Josef Lackinger

WIEN. Weiterbildung – auch nach einer abgeschlossenen Ausbildung – ist eines der wichtigsten Instrumente dafür, dass die Menschen mit den steigenden Anforderungen Schritt halten können und sich Österreich weiterhin positiv weiterentwickeln kann. Niemand wird dem widersprechen. Aber Erwachsenenbildung muss auch dementsprechend dotiert sein, um obiges Instrument sein zu können: Derzeit werden gerade einmal 40 Mio. € – also 0,45 Prozent – von den 8,84 Mrd. € Bildungsausgaben des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung für die Erwachsenenbildung aufgewendet.

Zehn Euro pro Kopf

Umgerechnet auf die rund 4,2 Mio. Teilnehmer, die von der Basisbildung bis zur höheren beruflichen Qualifizierung reichende Angebote in unseren Häusern besuchen, sind das nicht einmal 10 € pro Kopf – ein beschämender Zustand, den die gesamte Branche schon seit Jahren zu recht kritisiert, wenngleich mit bislang ausbleibender Reaktion seitens der Politik.

So gesehen, lässt das nun vorliegende Regierungsprogramm Hoffnung aufkeimen: Gleich mehrere Forderungen der Branche – etwa eine „zeitgemäße Neufassung der gesetzlichen Grundlage der Erwachsenenbildung mit dem Ziel, die Erwachsenenbildung als Teil des Bildungssystems zu sehen”, die „Weiterentwicklung der Leistungsvereinbarungen inklusive möglicher Valorisierungen” und ein „partizipativer Prozess” – wurden zumindest schriftlich festgehalten.

Willkommene Abwechslung

Zwar weiß man als gelernter Politikbeobachter, dass Papier geduldig ist und eine Absichtserklärung nur so lange gilt, solange man nicht mit dem Finanzminister um mehr Mittel feilschen muss.

Im Vergleich zum Programm der letzten Regierung, in dem die Suche nach dem Wort „Erwachsenenbildung” vergebene Liebesmüh war, ist es durchaus eine willkommene Abwechslung.
Nun gilt es aber, rasch den Worten auch korrespondierende Taten folgen zu lassen. Schließlich ist Weiterbildung doch eines der wichtigsten Instrumente dafür, dass … eh schon wissen.


Franz-Josef Lackinger ist gemeinsam mit Christian Nowak Geschäftsführer des BFI Wien.

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