WIEN. Die Job-Plattform willhaben hat in Kooperation mit dem Meinungsforschungsinstitut MindTake rund 1.000 berufstätige Personen zum Arbeits-Alltag befragt. Insbesondere beim Dauerbrenner Work-Life-Balance sind die Meinungen stark geteilt: Für bundesweit 55,7% der Befragten ist die Aussicht auf eine Gehaltserhöhung verlockender als mehr Freizeit. In Tirol (63,3%), Salzburg (62,1%) und Niederösterreich (59,6%) ist dieser Trend am stärksten ausgeprägt. Am meisten nach einer Reduktion der Arbeitszeit sehnen sich die Wiener, hier würden dies 44,4% gegenüber einer Gehaltserhöhung bevorzugen.
Bei der Auswahlmöglichkeit - statt einer Gehaltserhöhung die Arbeitszeit in vergleichbarem Ausmaß zu reduzieren - driften die Meinungen zwischen Land und Stadt spürbar auseinander. Weniger Wochenstunden werden am häufigsten in größeren Städten ab 60.000 Einwohnern bevorzugt. Tendenziell sind sowohl Arbeitnehmerinnen als auch Arbeitnehmer mehrheitlich für eine Gehaltserhöhung.
Frauen antworten ausgewogener
Frauen sind in dieser Frage jedoch deutlich ausgewogener als ihre männlichen Kollegen: Rund 45% der weiblichen Befragten können sich eine Reduktion ihrer Arbeitszeit anstatt einer Gehaltserhöhung vorstellen. Der Vergleichswert bei den Männern liegt bei nur 39,5%. Von jungen Menschen und Berufseinsteigern wird eine Gehaltserhöhung stark bevorzugt. Ab 50 Jahren wendet sich das Blatt, hier gibt es eine klare Präferenz hin zu mehr Freizeit.
Starker Wunsch nach sechster Urlaubswoche
Mehr als 40% der Befragten würden sich sechs Urlaubswochen wünschen. Die derzeit gesetzlich vorgeschriebenen fünf Wochen Urlaub pro Jahr werden von nur 18% der Befragten als ideal eingestuft. Männer sind diesbezüglich mit der aktuellen Situation etwas zufriedener. Insgesamt geben sich die heimischen Arbeitnehmer beim Thema Urlaub moderat: 7 Wochen (11,5%), 8 Wochen (13,2%) oder mehr als 8 Wochen (11,3%) halten nur relativ wenige Arbeitnehmer für notwendig.
Beim Wunsch nach der sechsten Urlaubswoche sind sich Herr (40,4%) und Frau (42,3%) Österreicher überwiegend einig. Den stärksten Zuspruch für eine sechste Urlaubswoche gibt es mit 54,8% in der Steiermark.
Besonders Oberösterreicher wollen Karriere beim aktuellen Arbeitgeber machen
In Oberösterreich ist die Zufriedenheit mit der fünfwöchigen Urlaubs-Regelung am höchsten (25,5%); andererseits streben dort nur 2,8% der Befragten einen Unternehmenswechsel an. In Wien liegt dieser Wert zweieinhalb Mal (7,2%) höher. Die Oberösterreicher geben bundesweit auch am häufigsten (11,3%) an, im eigenen Unternehmen Karriere machen zu wollen; in Wien ist das immerhin jeder Zehnte. (red)
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