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Teamgeist Hinter Smile-Translations steht ein großes Team an (international) ausgebildeten Profi-Dolmetscherinnen und -Dolmetschern und Übersetzern. An dessen Spitze finden sich mit Michaela Leithner (vorne, 4. v.r.) und Franz Harnacker das engagierte Management.

Redaktion 13.09.2019

Remote und simultan

Warum nicht in die Ferne schweifen: Remote-Interpreting – aus der Ferne dolmetschen – ist die Zukunft. Aber wie funktionierts?

Gastbeitrag ••• Von Michaela Leithner

STOCKERAU. Es war Anfang Juni 2019. Damals wusste jeder: Es wäre toll, das zu haben, aber keiner wusste, wie. Dann wurde Unmögliches möglich gemacht. Aber beginnen wir von vorn …

Simultandolmetschen ist das, was manche Eventmanager nicht ganz so gern einsetzen. Keiner weiß, wohin mit der hässlichen Kabine – und mit dem Techniker, der zusätzlich Platz braucht, und wo stellt man die Kopfhörer- und Empfängerausgabe hin? Das alles beansprucht Platz, den man manchmal einfach nicht hat.
Vor diesem Problem stand auch ein bewährtes und mit allen Wassern gewaschenes, seit Jahren bombastische Events zauberndes Event-Team. Die Dolmetschkabinen – meist über 20 an der Zahl – plus Gebärdensprachenplätze mit Kameras und Bildschirmen standen bis dato immer Backstage, mit Videoübertragung des Geschehens für die Dolmetscherteams und Übertragung des Gesprochenen bzw. des Bildes der Gebärdensprachen via WLAN.

Denkanstoß im Stadion

Ja, das mit dem WLAN, das war immer die Achillesferse des technischen Konstrukts. Irgendwie wollte es wegen der vielen Menschen in der Halle nie 100%ig funktionieren. Zu viele der gut 20.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wollten nicht nur die Dolmetschung hören, sondern auch gleichzeitig ins Internet.

Beim nächsten geplanten Event mit 35.000 Teilnehmern in einem Fußballstation in Deutschland stand man nicht nur vor der WLAN-Frage, die nie richtig gut gelöst werden konnte, sondern auch vor einem riesigen Platzproblem. Backstage gab es einfach keine Räume oder Gänge, in denen man die gesamte Veranstaltungstechnik und dann auch noch die Dolmetschkabinen unterbringen hätte können.
Die Lösung lautet „remote”. Das bedeutet, dass die gesamte Dolmetschtechnik inklusive Gebärdensprachen aus der Ferne – in diesem Fall aus der Nähe von Wien – nach Deutschland übertragen wurde. Eine geniale Idee, denken Sie jetzt – aber die Zeitverzögerung ist doch einfach zu groß, oder? Nein, ist sie nicht. Wenn man daran tüftelt und entsprechend testet, dann spielt die zeitliche Verzögerung keine Rolle mehr.

Tele, aber simultan

Ein geniales Technikerteam, das seit mehreren Jahren in der Übertragung von Live-Fernsehsendungen tätig ist, und ein ebensolches Dolmetschtechnikteam haben die Köpfe zusammengesteckt und ein einzigartiges System entwickelt, das das Unmögliche nach beinahe einem Jahr Arbeit und einem erfolgreichen Test im April dann im Juni tatsächlich möglich gemacht hat.

Die Zeitverzögerung von Audio und Video in beide Richtungen betrug jetzt nicht einmal mehr eine Sekunde. Eine ähnliche Zeitverzögerung entsteht sogar dann, wenn man direkt am Veranstaltungsort mit Infrarot überträgt.
Michaela Leithner, geschäftsführende Gesellschafterin von Smile-Translations Organisation GmbH, ist selbst Dolmetscherin und Übersetzerin, Organisatorin von Dolmetschteams für Mega­events, aber auch für kleine Veranstaltungen, Besprechungen oder Pressekonferenzen, etc.
www.smile-translations.at

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