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PAUL CHRISTIAN JEZEK 27.02.2015

Zufriedene Mitarbeiter sind leistungsfähiger

Arbeitsplätze Open Space und Desksharing statt Einzelbüros, flexible Arbeitsmodelle und ergonomische Möbel

Der Trend heißt Patchwork-Arbeit: Wie Unternehmen den Wohlfühlfaktor im Büro erhöhen können.

Rosenheim. Klingt wie eine Binsenweisheit, ist aber hiermit (erneut) nachgewiesen: Das physische und psychische Wohlbefinden der Mitarbeiter am Arbeitsplatz ist eng mit deren Arbeitsumgebung verknüpft. Sie kann das körperliche, kognitive und emotionale Wohlbefinden der Angestellten positiv oder negativ beeinflussen – und dies wiederum hat unmittelbaren Einfluss auf die Produktivität der Mitarbeiter.

Fast die Hälfte unzufrieden

Laut einer umfassenden Studie des deutschen Büroeinrichtungsspezialisten Steelcase in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut IPSOS (befragt wurden 7.300 Mitarbeiter von Unternehmen und Organisationen mit mehr als 100 Angestellten in zehn Ländern) geben rund 41% aller Probanden an, dass sie mit ihrer Arbeitsumgebung unzufrieden sind. Als Gründe hierfür nennen sie unter anderem einen hohen Geräuschpegel im Großraumbüro, der Stress verursacht, sowie fehlende Bereiche für konzentriertes Arbeiten. 40% aller Befragten sagen zudem, dass ihr Unternehmen kein guter Platz zum Arbeiten ist und nicht zu ihrem Lifestyle passt. Von allen Befragten arbeiten 79% noch an festen Arbeitsplätzen und nur 36% haben die Möglichkeit, mit mobilen Geräten zu arbeiten.Wer seine Arbeitsumgebung als positiv bewertet, ist engagierter – das ist ein weiteres wichtiges Resultat der Studie. Menschen arbeiten dann am kreativsten und produktivsten, wenn sie sich wohlfühlen. Das heißt für Unternehmen: Die Förderung des Wohlbefindens ihrer Mitarbeiter liegt im geschäftlichen Interesse, da sie so in ihre Zukunftsfähigkeit und Resilienz investieren.„In westlichen Kulturen werden Körper, Geist und Umgebung als getrennte Einheiten gesehen, aber wissenschaftliche Ergebnisse zeigen mehr und mehr, dass diese eng miteinander verbunden sind. Wohlbefinden umfasst daher weit mehr als nur die körperliche Gesundheit, sondern muss ganzheitlich verstanden werden”, sagt Beatriz Arantes, Psychologin und Forscherin des Steelcase WorkSpace Futures Team in Paris und spezialisiert auf die psychologischen Hintergründe menschlicher Emotionen. „Als Ergebnis unserer Forschungsarbeiten definieren wir Wohlbefinden als physisches und psychisches Wohlbefinden in Zusammenspiel mit einem förderlichen Umfeld.”Die Studie von Steelcase zeigt, dass eine optimale Arbeitsplatzgestaltung das Wohlbefinden der Mitarbeiter und somit ihre Produktivität fördert. Steelcase hat drei Prinzipien identifiziert, die eine ideale Arbeitsumgebung ausmachen:

1.?Eine Vielzahl von Räumen: Ein Ökosystem aus miteinander verknüpften Bereichen, die verschiedene Arbeitsweisen unterstützen und aus denen der Nutzer frei wählen kann.2.?Eine Vielzahl von Arbeitsstilen: Eine Auswahl an Arbeitsplatz-lösungen, die Menschen dazu animieren, zu sitzen, zu stehen und sich zu bewegen, indem sie die Arbeit mit verschiedenen Technologien unterstützen. 3.?Eine Vielzahl von Präsenzen: Unterstützung verschiedener physischer oder virtueller Präsenzformen an Arbeitsplätzen, beispielsweise durch Videokonferenz-Systeme, welche die Interaktion mit anderen Menschen fördern.

„Unternehmen haben bereits auf den Wandel der Arbeitswelt in den letzten Jahren reagiert und sich und ihre Arbeitsumgebungen entsprechend angepasst”, lobt Arantes. „Es gibt Open Space und Desksharing statt Einzelbüros, flexible Arbeitsmodelle und ergonomische Möbel. Unsere Studie zeigt, dass es jetzt Zeit für den nächsten Schritt ist. Patchwork-Arbeiten ist gefragt: Wer sich für jede Aufgabe die richtige Arbeitsumgebung und den richtigen Arbeitsstil aussuchen kann, ist zufriedener, motivierter und produktiver. Das wird in Zukunft ein wichtiger Faktor für die Innovationskraft von Unternehmen sein.” www.steelcase.de

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