MANNSWÖRTH. Manche Gemeinden haben das Glück, dass Gemeindemitglieder selber auf die Idee kommen, einen Nah&Frisch Standort weiterführen zu wollen. Und bei manchen kommt das Glück von außerhalb. So geschehen vergangenes Jahr in Mannswörth bei Schwechat.
medianet: Frau Höllermann, Sie stammen aus Scharndorf; wie kamen Sie auf die Idee, den Nah&Frisch Standort in Mannswörth zu übernehmen?
Maria Höllermann: Wir wollten als Familie gemeinsam wirken. Meine Mutter war bereits seit 20 Jahren im Einzelhandel tätig, mein Mann jahrzehntelang in der Gastronomie und ich kam aus der Wirtschaft. Wir befanden das für eine gute Mischung, um zusammen etwas Besonderes zu tun.
medianet: Was hatten Sie sich vorgestellt?
Höllermann: Bevor wir übernommen haben, hatten wir genaue Vorstellungen, was wir umsetzen möchten. Ein Sommerfest war geplant, um unser einjähriges Bestehen gemeinsam mit unseren Kunden und Lieferanten zu feiern, Verkostungstage mit regionalen Produzenten und noch vieles mehr. Dann kam Corona und wir mussten einige unserer Pläne verschieben.
medianet: Mit Corona kam ja einiges auf den Handel zu …
Höllermann: Als am Freitag, dem 13. März, die Corona-Maßnahmen angekündigt wurden, gab es ja einen regelrechten Ansturm auf alle Lebensmittelgeschäfte. Wir waren quasi leer. Unser Großhandelshaus Kastner hat allerdings noch am selben Tag einen Lkw mit Ware für unser Geschäft losgeschickt, und so waren wir am 14. März wieder voll bestückt.
Am Montag, den 16. März, trafen wir die Entscheidung, unser Hauszustellungsservice ab sofort täglich anzubieten. Alle Kunden, die bis 13 Uhr telefonisch ihre Bestellung gemacht haben, erhielten noch am selben Tag die Produkte nach Hause geliefert. Dieses Service hat sich blitzschnell herumgesprochen, und am darauffolgenden Freitag lieferten wir nicht nur in Mannswörth und Schwechat aus – wir fuhren ab in alle Katastralgemeinden, in benachbarte Ortschaften und in den angrenzenden elften Wiener Gemeindebezirk, um den Bedarf der Kunden zu decken.
Diese Flexibilität und das prompte Service machen den Nahversorger in herausfordernden Zeiten umso wichtiger.
medianet: Was macht Ihr Geschäft so besonders für die Bevölkerung Ihrer Gemeinde?
Höllermann: Wir versuchen, jeden Kundenwunsch ehestmöglich zu erfüllen. Ob nun eine spezielle Backzutat oder eine besondere Flasche Wein benötigt wird. Gemeinsam mit unserem Großhandelshaus können wir binnen kürzester Zeit genau das bereitstellen, was gewünscht wird. Unsere hausgemachten Spezialitäten, wie die selbstgemachten Schweinsbraten oder den Höllermannaufstrich, gibt es nur bei uns. Und mit unserer Kaffee-Ecke bieten wir einen Treffpunkt, um kurz zu plaudern und zu lachen oder die frische, warme Leberkäsesemmel gemütlich zu genießen.
medianet: Worauf legen Sie in Ihrem Geschäft Wert?
Höllermann: Es ist uns ein besonderes Anliegen, dass jede Kundin, jeder Kunde unser Geschäft mit einem Lächeln verlässt. Auf Regionalität legen wir – für unsere Kunden – besonderen Wert. Wir beziehen daher unser Gemüse zum größten Teil von den benachbarten Wiener Gärtnern. Honig, Wein, Fruchtnektar und Traubensaft werden ebenfalls von regionalen Produzenten angeboten.
medianet: Was bedeutet Nah&Frisch für Sie?
Höllermann: Nah&Frisch bedeutet für uns, dass wir einfach nah bei unseren Kunden sind und frische und hervorragende Qualität anbieten. Ein begeisterter Kunde kommt wieder und erzählt seinem Bekannten- und Freundeskreis von uns. Das ist die beste Werbung überhaupt.