••• Von Helga Krémer
WIEN. Jeder, der irgendwann in seinem Leben in einem Supermarkt war, kennt ihn – den Mehrweg-Ladungsträger oder die Mehrweg-Transport-Verpackung (MTV). Wenn auch eventuell nicht beim richtigen Namen. Viele verschiedene tummeln sich in der Lieferkette: Steigen, Boxen, Dollies, Rollies, Paletten, Verkaufsdisplays, Mehrwegdisplays, Rollcontainer, etc. Und sie scheinen exakt das zu tun, was man von ihnen erwartet. Auch selten …
Der Verbund im Hintergrund
Der Grund für ihr nahezu perfektes Auftreten liegt in ihrer Genese und damit im Logistikverbund Mehrweg (L-MW). Der L-MW ist die Schnittstelle oder Koordinationsstelle zwischen Absender/Industrie, Empfänger/Handel, Logistik-Dienstleister sowie MTV-Anbieter in Österreich. Und eine Koordination ist notwendig, weiß Nikolaus Hartig, Manager Logistikverbund Mehrweg: „Der Einsatz von Mehrweg-Ladungsträgern und Mehrweg-Transport-Verpackungen führt, sofern keine Standardisierung erfolgt, zu Ineffizienzen in der gesamten Logistikkette. Und die ist teuer.”
Aber was kann der L-MW zur Vermeidung von unterschiedlichen, nicht kompatiblen Mehrwegverpackungen tun? Wie die organisatorische Abwicklung der unterschiedlichen Mehrwegtransportverpackungen regeln?
Dadurch:
• Sicherstellung der technischen und organisatorischen Kompatibilität von MTV für ihren effizienten Einsatz in der logistischen Kette
• Anbieter-Vielfalt
• Identifikationsstandards
• Standardisierung der Kennzeichnung auf GS1-Basis
• Integration der Mehrweg-Ladungsträger in EANCOM-Nachrichten-Profile
• Internationale Abstimmung und Integration im D-A-CH Gremium
• Einbindung des Logistikverbundes Mehrweg in die GS1 Austria GmbH
• Ausgestaltung des Regelwerks und der Ablaufregeln
• Aufzeigen der ökologischen Nachhaltigkeit von Mehrweg-Ladungsträgern.
Die Arbeitsgruppen
Vertreter aus Industrie, Handel und des L-MW versuchen in einzelnen Arbeitsgruppen, das Optimum eines Ladungsträgers herauszuholen oder neu zu erfinden – wie den Dolly. Im Idealfall sind am Ende alle zufrieden, ein Standard erreicht und der L-MW kann eine sogenannte Anwendungsempfehlung herausgeben.
„Zum Beispiel der Dolly; da wurde mit allen Unternehmen, die derzeit in Österreich rollende Ladungsträger anbieten, ein Anforderungsprofil erarbeitet und mit Vertretern des Handels abgestimmt”, erklärt Hartig. „In diesem Anforderungsprofil wurden alle relevanten Themen festgelegt – von der Materialverwendung über Abmessungen, Belastbarkeit bis zur standardisierten Kennzeichnung und der Oberflächenplattform mit Befestigung von Aufbauten.”
Verpflichtend sind die Ergebnisse der Arbeitsgruppen jedoch nicht, betont Hartig: „Wie gesagt, es sind ‚Anwendungsempfehlungen'. Aber wenn, so wie oftmals, viele so fleißig mitmachen, wer wollte dann nicht dabei sein?” Eben.