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MTV-Koordinator Nikolaus Hartig, Manager Logistikverbund Mehrweg, „jongliert” Wünsche zwischen Industrie, Handel, Logistik und MTV-Anbietern.

Helga Krémer 01.03.2019

Es lebe der Standard!

Der L-MW schafft die Quadratur des Kreises und bringt die unterschiedlichen Wünsche von Industrie, Logistik und Handel in eine standardisierte Form.

••• Von Helga Krémer

WIEN. Jeder, der irgendwann in seinem Leben in einem Supermarkt war, kennt ihn – den Mehrweg-Ladungsträger oder die Mehrweg-Transport-Verpackung (MTV). Wenn auch eventuell nicht beim richtigen Namen. Viele verschiedene ­tummeln sich in der Liefer­kette: Steigen, Boxen, Dollies, Rollies, Paletten, Verkaufsdisplays, Mehrwegdisplays, Rollcontainer, etc. Und sie scheinen exakt das zu tun, was man von ihnen erwartet. Auch selten …

Der Verbund im Hintergrund

Der Grund für ihr nahezu perfektes Auftreten liegt in ihrer Genese und damit im Logistikverbund Mehrweg (L-MW). Der L-MW ist die Schnittstelle oder Koordinationsstelle zwischen Absender/Industrie, Empfänger/Handel, Logistik-Dienstleister sowie MTV-Anbieter in Österreich. Und eine Koordination ist notwendig, weiß Nikolaus Hartig, Manager Logistikverbund Mehrweg: „Der Einsatz von Mehrweg-Ladungsträgern und Mehrweg-Transport-Verpackungen führt, sofern keine Standardisierung erfolgt, zu Ineffizienzen in der gesamten Logistikkette. Und die ist teuer.”

Aber was kann der L-MW zur Vermeidung von unterschiedlichen, nicht kompatiblen Mehrwegverpackungen tun? Wie die organisatorische Abwicklung der unterschiedlichen Mehrwegtransportverpackungen regeln?
Dadurch:

Sicherstellung der technischen und organisatorischen Kompatibilität von MTV für ihren effizienten Einsatz in der logistischen Kette
Anbieter-Vielfalt
Identifikationsstandards
Standardisierung der Kennzeichnung auf GS1-Basis
Integration der Mehrweg-Ladungsträger in EANCOM-Nachrichten-Profile
Internationale Abstimmung und Integration im D-A-CH Gremium
Einbindung des Logistik­verbundes Mehrweg in die GS1 Austria GmbH
Ausgestaltung des Regel­werks und der Ablaufregeln
Aufzeigen der ökologischen Nachhaltigkeit von Mehrweg-Ladungsträgern.

Die Arbeitsgruppen

Vertreter aus Industrie, Handel und des L-MW versuchen in einzelnen Arbeitsgruppen, das Optimum eines Ladungsträgers herauszuholen oder neu zu erfinden – wie den Dolly. Im Idealfall sind am Ende alle zufrieden, ein Standard erreicht und der L-MW kann eine sogenannte Anwendungsempfehlung herausgeben.

„Zum Beispiel der Dolly; da wurde mit allen Unternehmen, die derzeit in Österreich rollende Ladungsträger anbieten, ein Anforderungsprofil erarbeitet und mit Vertretern des Handels abgestimmt”, erklärt Hartig. „In diesem Anforderungsprofil wurden alle relevanten Themen festgelegt – von der Materialverwendung über Abmessungen, Belastbarkeit bis zur standardisierten Kennzeichnung und der Oberflächenplattform mit Befestigung von Aufbauten.”
Verpflichtend sind die Ergebnisse der Arbeitsgruppen jedoch nicht, betont Hartig: „Wie gesagt, es sind ‚Anwendungsempfehlungen'. Aber wenn, so wie oftmals, viele so fleißig mitmachen, wer wollte dann nicht dabei sein?” Eben.

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