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© JP Immobilien/Gerhard Schmolke

Redaktion 08.11.2024

„Am emotionalsten war unser erstes Projekt”

medianet sprach mit dem Geschäftsführer und Gründer von JP Immobilien, Daniel Jelitzka, über Objekte und Renditen.

••• Von Oliver Jonke

Dreißig Jahre Erfahrung, kontinuierliches Wachstum und umfassendes Know-how verspricht JP Immobilien – und die Sicherheit eines stabilen Immobilien-Partners. Egal, ob es um eine Wohnung zur Vorsorge oder zur Eigennutzung, ein Zinshaus oder ein Hotel geht – in unsicheren Zeiten sind Immobilien eine gute Anlage. Dabei spielen individuelle Lösungen und die persönliche Beratung eine Hauptrolle, betont Geschäftsführer und Gründer von JP Immobilien, Daniel Jelitzka, im medianet-Interview.


medianet:
Seit vielen Jahren sind Sie mit Ihrem Partner Reza Akhavan in der österreichischen Immobilienbranche aktiv. Wie hat alles begonnen und was waren bisher die wichtigsten Meilensteine?
Daniel Jelitzka: Ich habe meinen Partner vor mehr als 30 Jahren in einer Bar kennengelernt, die er betrieben hat. Wir fanden uns sofort sympathisch. Ich war damals bei einer Privatbank beschäftigt und nach einem kurzen Gespräch, bei dem ich ihm erklärt habe, was ich beruflich mache, hat er mich gefragt, ob ich für ihn arbeiten möchte. Ein halbes Jahr später haben wir unser erstes gemeinsames Projekt realisiert.

Meilensteine zu nennen, ist schwierig, da wir viele tolle Projekte umgesetzt haben, was sehr viel Spaß gemacht hat und auch kommerziell erfolgreich war. Am emotionalsten dabei ist sicher unser erstes Projekt in der Säulengasse, wo wir drei Wohnungen gekauft, saniert und wieder verkauft haben. Damals verdienten wir erstmals gemeinsam Geld. Ein besonderes Highlight war zuletzt der Kauf der Ringstraßen-Galerien, denn ich hatte Jahre zuvor dort mein erstes Büro in Wien. Meilensteine waren auch der Heumarkt Nr. 7, wo sich unser erstes Büro befand, und das ehemalige Haus der Gewerblichen Wirtschaft, denn dort habe ich in den 90er-Jahren meine Bauträger- und Immobilienmakler-Konzession gemacht. Das haben wir auch gekauft und das Lifestylehotel The Hoxton daraus gemacht.
Außerdem platzierten wir zwei Anleihen, bauten in Wien eine sehr aktive Investmentabteilung für Zinshäuser auf und wurden im Hotelbereich sehr aktiv. Wir sind mittlerweile in ganz Europa tätig, was Hotels anbelangt.


medianet:
In letzter Zeit ist JP Immobilien immer wieder mit besonderen Transaktionen aufgefallen, Stichwort Kärntnerringhof, über den medianet bereits berichtete. Können Sie dazu ein paar nähere Zahlen, Daten und Fakten nennen?
Jelitzka: Wir werden beim Kärntnerringhof über 130 Mio. Euro investieren. Das Projekt ist viergeteilt: Es gibt in den Untergeschoßen rund 400 Stellplätze, im Erdgeschoß und im ersten Obergeschoß wird es Einzelhandelsflächen geben, darüber Büroflächen und in den letzten Stockwerken Wohnungen. Wir werden den Kärntnerringhof neu positionieren und den Einzelhandel neu strukturieren. Der Kaufpreis betrug rund 125 Mio. Euro und es war eine der größten Immobilientransaktionen des Jahres.

medianet:
Seit Ihrer Übernahme des Café Prückl scheint es, bei deutlich besserem Service, besser zu laufen denn je. Was haben Sie alles geändert? Ist das Liebhaberei oder ist der Betrieb eines Wiener Kaffeehauses auch ein attraktives Business?
Jelitzka: Wir machen vieles aus Liebhaberei, aber nicht ausschließlich, denn am Ende sollte es sich rechnen.

Beim Prückl gab es zwei Motive: Zum einen die gesellschaftspolitische Verantwortung, dass nicht eines der letzten Ringstraßen-Cafés aus Wien verschwindet. Um die Jahrhundertwende gab es 60 Kaffeehäuser an der Ringstraße, heute sind es drei bis fünf. Aufgrund der Anzahl an Sitzplätzen ist das auch ein Geschäftsmodell, wenn man es geschickt anstellt. Wir haben versucht, die Sanierung sanft anzugehen, auch was die Modernisierung der Speisekarte betrifft. Es gibt erstmals einen ausgebildeten Koch. Im nächsten Schritt wird der Gastgarten neu gestaltet.


medianet:
Mit dem The Hoxton haben Sie eine attraktive Hotel Location geschaffen. Glauben Sie so sehr an die Zukunft des Tourismus in Wien?
Jelitzka: Ja! Man darf nicht vergessen, dass weltweit etwa 1,4 Mrd. Menschen in Hotels übernachten und mehr als die Hälfte der Nächtigungen findet in Europa statt. Zudem bleibt der treibende Motor Wiens der Tourismus.

medianet:
Ein relativ neues Steckenpferd ist der JP Hospitality Club. Gemeinsam mit Geschäftsführer Lukas Euler-Rolle investieren Sie gezielt in Familien-Hotels in klingenden touristischen Regionen. Für welche Art von Hotels interessieren Sie sich und weshalb?
Jelitzka: Wir investieren grundsätzlich in der gesamten Euro-Zone in Destinationen, wo Sie und ich mit der Familie Urlaub machen würden. Wir suchen klingende Namen, deren Klang bereits Lust auf Urlaub macht. Wir suchen Objekte sowohl in Städten als auch an Leisure-Destinationen, die über ein gewisses Charme verfügen und Charakter haben.

Mit unserem eigentümergeführten Investitionsvehikel ‚Hospitality Investors Club' haben wir in der ersten Runde (HIC1) rund 75 Mio. Euro einsammeln können und mit Fremdfinanzierungen mehr als 150 Mio. Euro in derzeit sechs Hotels in ganz Europa, von Rotterdam, über Mallorca bis Kitzbühel, investiert.


medianet:
Sie planen nun einen zweiten ‚Investoren Club' für weitere Hotelprojekte. Über wie viel Kapital sprechen wir hier? Ab welchem ‚Ticket' bzw. ab welchem Betrag sind Investoren dabei und welche Rendite ist zu erwarten?
Jelitzka: Wir können als Referenz die erste Runde im Hospitality Investors Club vorweisen, wobei sich die Renditen gleich verhalten werden. Bei einer Investitionsdauer von drei bis fünf Jahren ist der IRR (Internal Rate of Return, Anm.) rund 16 bis 18 Prozent. Mit dem HIC2 wollen wir 100 Mio. an Investitionen, bei einer Mindestzeichnungsgröße von einer Mio., erreichen.

Damit werden wir wieder 200 bis 220 Mio. Euro in Hotels in ganz Europa investieren. Dabei übernehmen wir bestehende, lizensierte, aber betreiberfreie Objekte, rebranden, redesignen und renovieren sie und verpachten sie an einen neuen Operator. Nach ein paar Jahren verkaufen wir diese Objekte dann wieder.

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