FINANCENET
© Philipp Horak

Gerald Beck

Redaktion 11.12.2020

„Unsere Strategie heißt green.smart.and more”

UBM-Development-Geschäftsführer Gerald Beck sagt im "medianet"-Exklusivinterview, was Sache ist.

••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Die UBM Development entwickelt Immobilien in Europas Metropolen mit strategischem Fokus auf Green Building und Smart Office in Großstädten wie Wien, Berlin, München oder Prag.

medianet sprach mit Geschäftsführer Gerald Beck über aktuelle Projekte und Pläne für die Zukunft.


medianet:
Mit dem QBC hat die UBM ein Projekt, das gerade in die Zielgerade einbiegt und vor der Fertigstellung steht. Wie groß ist die Nachfrage nach Büros aktuell?
Gerald Beck: Die Nachfrage ist beim QBC unverändert gut, sicherlich auch der Tatsache geschuldet, dass es sich um die letzten Flächen am Hauptbahnhof handelt. Die gesamte erfolgreiche Quartiersentwicklung hat der Nachfrage zudem einen zusätzlichen Spin verliehen – erfreulich für uns!

medianet: Bei einem anderen Projekt, dem LeopoldQuartier, wurde das Thema Hotel Coronabedingt ad acta gelegt. Gibt es hier jetzt schon konkrete Pläne?
Beck: Die große Hotellösung beim LeopoldQuartier ist tatsächlich Geschichte. Wir haben uns auf die Assetklassen Büro, Wohnen und auch City Apartments fokussiert – all das in konsequenter Umsetzung unserer Strategie ‚green.smart.and more'. Die Pläne und Planungen werden auch immer konkreter, da wir den Umwidmungsprozess gestartet haben und bereits mit einer Fülle von Interessenten im Gespräch sind.

Wirklich spannend ist aber für uns einmal mehr das Thema Quartiersentwicklung, dem wir im wahrsten Sinn des Wortes großen Raum bieten. Zentrales Element dabei – die grüne Mitte. Das wird eine erweiterte Grünfläche im Innenhofbereich, die als Brücke vom Wettsteinpark zum Augarten maßgeblich zur Lebensqualität für alle Anrainer beitragen wird.
Aber auch eine Fülle von anderen Themen, wie beispielsweise Klimaresilienz, Fassadenbegrünung, Vernetzung der Gebäude, und und und… begleiten uns tagtäglich in unseren Überlegungen. Komplex, vielschichtig und zukunftsorientiert, in allen Facetten aber sinnstiftend für die Gebäude, das Quartier, vor allem aber für die Menschen, die diese Gebäude nutzen werden oder in der Nachbarschaft leben.


medianet: Welche Lehren ziehen Sie aus dem Jahr 2020 und welche ‚Trends' sehen Sie im Bereich der Immobilienentwicklung in der Zukunft?
Beck: Wir haben in diesem Jahr gelernt, dass die Anpassungsfähigkeit in Zukunft den echten Mehrwert bringt. Im März haben wir uns sehr rasch an diese überraschende neue Situation angepasst und das hat auch erstaunlich gut funktioniert! Das betrifft nicht nur uns als Unternehmen im Allgemeinen, sondern jedes einzelne Immobilienprojekt, das wir entwickeln. Wohnungen ohne Freiraumanteile, Büros ohne flexible Grundrisse, Gebäude ohne Berücksichtigung von Nachnutzungsaspekten sind kein Zukunftsmodell, sie sind künftig undenkbar.

Dafür wird der Megatrend Green Building, auch unterstützt durch den Green Deal der EU, in den nächsten Monaten und Jahren immer mehr Geschwindigkeit aufnehmen und auf allen Ebenen breite Wirkung entfalten.
Maßnahmen im Bereich der gesetzlichen Regelungen, der Finanzierungsmöglichkeiten, der Rohstoffgewinnung und -behandlung, der Verarbeitung, Mobilität, Digitalisierung und Automatisierung werden rasch Veränderung bewirken – sie müssen es auch, denn anders sind die Klimaziele nicht zu schaffen.
Wir versuchen bestmöglich unseren Beitrag dafür zu leisten – daher werden wir als UBM in den Dimensionen green. smart. and more denken und handeln.


medianet: Welche Pläne und Schwerpunkte hat die UBM für 2021?
Beck: 2021 steht für UBM im Zeichen großer Projekte; unsere Partnerschaft mit der ARE im Stadtentwicklungsgebiet Village im Dritten steht in den Startlöchern, genauso wie unser LeopoldQuartier und noch einige andere, die gerade im Entstehen sind.

Der Fokus auf Wohnen und Büro, auf Partnerschaften mit bewährten, aber auch neuen Partnern und eine gedeihliche Zusammenarbeit mit der neuen Stadtregierung in Wien sind uns wichtig.

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