HEALTH ECONOMY
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Forscher zeigen, wie mit dem Enzym HACE1 Weichen zum Zell-Tod gestellt werden.

Redaktion 13.05.2016

Forschungserfolg im IMBA

Eine Entdeckung von Wiener Forschern könnte bei der Therapie von Krebs und anderen Erkrankungen richtungsweisend sein.

WIEN. Im menschlichen Körper herrscht ein ständiges Gleichgewicht zwischen Zellaufbau und Abbau. Zellen, die alt oder krank sind, müssen eliminiert werden. Die Vernichtung kranker Zellen spielt vor allem bei Infektionskrankheiten, chronisch-entzündlichen Erkrankungen oder Krebs eine große Rolle. Funktioniert es nicht, gibt es Probleme. Signale von sogenannten Todesrezeptoren, die an der Zellwand sitzen, teilen den Zellen mit, ob sie weiterleben und sich teilen können – oder ob sie den Weg der Vernichtung beschreiten müssen.

Neue Studie

Zu den wichtigsten dieser sogenannten Todesrezeptoren zählt der TNF-Rezeptor1 (Tumornekrosefaktor-Rezeptor). Luigi Tortola und Roberto Nitsch vom Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sind Erst­autoren einer aktuellen Publikation in Cell Reports. Die Forscher haben herausgefunden, dass das Enzym HACE1 der entscheidende Regulator dieses TNF-Rezeptors1 ist. Bindet HACE1 an den Rezeptor, wird entweder das „Lebenssignal” an die Zelle weitergegeben oder das Signal des kontrollierten Zellabbaus.

Die Folgen zeigt die aktuelle Studie, in der Mäuse, denen das Enzym HACE1 fehlt, signifikant anfälliger für Darmentzündungen sind und durch die ständigen Entzündungen viel häufiger Darmkrebs entwickeln. Josef Penninger, wissenschaftlicher Direktor am IMBA und Letztautor der Publikation, war von den Ergebnissen überrascht: „Vor vielen Jahren war ich dabei, als die tumorunterdrückende Wirkung von HACE1 entdeckt wurde. Wie der Mechanismus funktioniert, wusste niemand. Jetzt zeigt sich, dass diese Wirkung zustandekommt, indem HACE1 direkt in das Schicksal der Zelle eingreift und bestimmt, ob die Zelle lebt, stirbt und vor allem, wie sie stirbt. Das ist eine neue Entdeckung.” In der Studie zeigte sich auch, dass die bei Mäusen nachgewiesenen Darmentzündungen und der gehäuft auftretende Darmkrebs durch eine genetische Blockade des Todesrezeptors stark gebessert werden konnten. (kw)

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