HEALTH ECONOMY
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Frühe Diagnose und Therapie sind notwendig, um die Zerstörung von Gelenken bei Polyarthritis zu verhindern.

Redaktion 09.10.2020

Gelenke schützen

Schwerpunkt Schmerz – Teil 2 Zum Welt-Rheuma-Tag am 12. Oktober 2020 werden auch neue Lösungen aufgezeigt.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. 70.000 bis 80.000 Menschen oder 0,8 bis 0,9% der Österreicher leiden an chronischer Polyarthritis (rheumatoider Arthritis, Gelenksrheuma). Frühe Diagnose und Therapie sind wichtig, um irreparable Gelenksschäden möglichst zu verhindern, sagen Experten. Am Montag, den 12. Oktober, ist Welt-Rheuma-Tag, bei dem wieder auf die Erkrankung und die möglichen Therapien hingewiesen wird. Bei rheumatoider Arthritis haben sich in der jüngeren Vergangenheit die Outcomes der Betroffenen deutlich verbessert. Heilbar ist die Erkrankung aber nicht.

Keine langfristige Hilfe

Erst im Mai wurden Erkenntnisse präsentiert, wonach sich mit sogenannten Janus-Kinase-Hemmstoffen das Therapieangebot verbreitert hat. „Unser Ziel ist die Remission. Das bedeutet, dass die Krankheit ‚schläft'. Eine lang anhaltende Remission liegt vor, wenn sie zumindest sechs Monate besteht. 70 Prozent aller Behandelten erreichen aber keine langfristige Remission”, sagte der Wiener Rheumatologe Johannes Grisar bei einem vom Pharmakonzern AbbVie organisierten Pressegespräch.

Wirklich ausreichend beherrscht, gilt eine chronische Polyarthritis als oft in Schüben auftretende entzündliche Gelenkserkrankung, wenn dauerhaft nur höchstens ein Gelenk geschwollen oder schmerzhaft ist. Zusätzlich sollte der Patient auf einer Skala von 0 bis 10 einen Symptomwert von höchstens 1 angeben. Schließlich sollten Laboruntersuchungen wenige oder keine Entzündungszeichen anzeigen.

Laufende Fortschritte

Uralt-Therapien waren Goldpräparate oder das mit Nebenwirkungen behaftete Chloroquin. Cortison sollte nur kurzfristig in akuten Schüben verwendet werden. Nach den nichtsteroidalen Antirheumatika brachten sogenannte Basistherapeutika Möglichkeiten für eine Langzeitbehandlung. Doch die Effekte reichen oft nicht aus beziehungsweise werden mit der Zeit schwächer. In den vergangenen 20 Jahren haben vor allem Biologika zu wesentlich höheren Erfolgsraten geführt – vor allem monoklonale, injizierbare Antikörper als Gegenspieler von entzündungsfördernden Immunbotenstoffen.

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