In den USA hat ein Senatsausschuss damit begonnen, die Preispolitik von vier Pharmafirmen zu untersuchen. Den Unternehmen wird vorgeworfen, die Preise für lebenswichtige Medikamente ohne nachvollziehbare Gründe drastisch angehoben zu haben. „Die plötzlichen und aggressiven Preiserhöhungen für eine Reihe von Medikamenten, die seit Jahrzehnten weitverbreitet sind, betreffen Patienten, Gesundheitseinrichtungen und die gesamten Kosten der Gesundheitsvorsorge“, hieß es überraschenderweise von den normal wirtschaftsfreundlichen Republikanern. Ähnlich argumentieren auch die Demokraten.Seit einiger Zeit schon wirft die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton einigen Pharmaunternehmen Preiswucher vor. Einer der Auslöser war das Vorgehen von Turing Pharmaceuticals. Turing-Chef Martin Shkreli hob im September den Preis für ein seit 62 Jahren auf dem Markt befindliches Toxoplasmose-Medikament von 13,50 auf 750 Dollar an. Damit könnten einzelne Unternehmen für die gesamte Branche zu einem Risiko werden. Die Preispolitik orientiert sich an Referenzpreisen. Kommen diese in wichtigen Ländern unter Druck, wirkt sich das auch in kleineren Ländern und damit in einem Dominoeffekt global aus. Die Branche könnte sich so selbst ein Bein stellen.
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