HEALTH ECONOMY
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Die Pharmaforschung fokussiert stark auf die Krebstherapie. Österreichs Unternehmen spielen international mit.

Redaktion 11.02.2022

Innovationsmotor

Monatsschwerpunkt Onkologie – Teil 2: Industrie steckt pro Jahr 8,5 Mrd. Euro in die Krebsforschung.

••• Von Katrin Pfanner

WIEN. Onkologische Therapien haben sich in den vergangenen Jahren stark verbessert. In vielen Fällen gibt es mittlerweile gute Behandlungsmöglichkeiten, die zu längeren Überlebensdauern beitragen und sich posi­tiv auf die Lebensqualität der Betroffenen auswirken. Dieser Fortschritt ist auf immer bessere Vorsorge- und Diagnose­möglichkeiten sowie auf neue Arzneimittel und Behandlungen wie Gen- oder Immunthera­pien zurückzuführen. Auch Nebenwirkungen sind bei vielen modernen Ansätzen weitaus geringer als bei herkömmlichen Chemotherapien, sagt Sylvia Hofinger, Geschäftsführerin des Fachverbands der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO), zum Engagement der Pharmabranche im Kampf gegen Krebs.

Die Onkologie ist ein Hoffnungsfeld der Branche, die hier kräftig investiert. Jährlich werden europaweit seitens der Unternehmen etwa 8,5 Mrd. € in die Erforschung und Entwicklung neuer onkologischer Medikamente investiert. Das entspreche etwa drei Viertel der gesamten Krebsforschung in der EU, rechnet Hofinger vor. Auch Österreich spiele hier eine wichtige Rolle. In Wien ansässige Pharmaunternehmen arbeiten intensiv an der Entwicklung von neuen Ansätzen bei der Krebsbehandlung und haben ihre Standorte in den vergangenen Jahren stark ausgebaut.

Viele neue Ansätze

Allein 2020 wurden in Europa 21 neue Krebsmedikamente auf den Markt gebracht, elf davon mit neuem Wirkstoff. Bis 2026 könnten Betroffenen weitere 160 neue Therapien zur Verfügung stehen. Um diese hohe Innovationsleistung erhalten zu können, brauche es weiterhin Verbesserungen bei den Rahmenbedingungen für die Entwicklung neuer Medikamente. In der Onkologie hat die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) im Zeitraum von 1995 bis 2020 145 Arzneimittel zugelassen, berichtet Pharmig-Generalsekretär Alexander Herzog. „In der Onkologie kommen neue Wirkstoffe und vermehrt Medikamente in Tablettenform zum Einsatz, die auch zu Hause eingenommen werden können. Das sind wichtige Erfolge, die die Patienten nicht nur zielgerichteter therapieren, sondern ihnen auch ein Stück Lebensqualität geben können”, sagt Herzog.

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