HEALTH ECONOMY
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Global erwartet die Pharmabranche in den kommenden fünf Jahren ein jährliches Plus von vier bis sieben Prozent.

04.03.2016

Spardruck dämpft Pharmabranche

Zwischenbilanz Der Pharmamarkt setzt nach den starken Zuwächsen im Vorjahr zur Landung an. Im Jänner gab es in Österreichs Apotheken sogar ein Minus.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Bis 2020 wird der globale Pharmamarkt laut einer Studie des Marktforschungsunternehmens IMS Health eine Menge an abgegebenen Medikamenten von 4.500 Mrd. erreichen, wobei zwei Drittel des Volumens den Ländern der „Pharmerging Markets” zuzuschreiben sind. Im Hinblick auf die Kosten sind es jedoch auch in naher Zukunft die „Developed Markets”, die weiterhin für die Mehrheit der Arzneimittelausgaben stehen. Der Grund dafür sind auf der einen Seite höhere Preise pro Packung und auf der anderen Seite der bedeutende Einsatz von neueren Medikamenten in einer Vielzahl von Indikationen, die nachgewiesenerweise zusätzlichen klinischen Nutzen für Patienten bringen.

Globales Wachstum

IMS Health schätzt, dass der globale Pharmamarkt bis 2020 etwa ein Volumen von 1.400 Mrd. US-Dollar erreichen wird. Das setzt ein durchschnittliches, globales Marktwachstum von vier bis sieben Prozent bis 2020 voraus. Getrieben wird das Marktwachstum weiterhin vom starken US-Pharmamarkt, der etwa 47% des globalen Pharmamarkts ausmacht. Die EU-25 tragen 13% Marktanteil, dicht gefolgt von China mit 11%. Derzeit machen Biologika ungefähr 50% der Medikamente aus, die sich gerade in der „Pipeline” befinden; sie können eindeutig als die Zukunft der Spezialmärkte bezeichnet werden.

Österreich bleibt schwach

Für den österreichischen Pharmamarkt prognostiziert IMS Health ein durchschnittliches Wachstum von null bis drei Prozent in den kommenden fünf Jahren, wenngleich diese Prognose aufgrund der laufenden Aktivitäten im Gesundheitsbereich, wie den Auswirkungen des neu verhandelten Pharma-Rahmenvertrags oder dem Erstattungskodex (EKO) „neu”, ­einer steten Beobachtung unterliegt. 2015 lag das gesamte Marktvolumen laut den Marktforschern bei 3,4 Mrd. € mit einem umsatz­mäßigen Wachstum von fünf Prozent. Als Treiber spiegelt sich auch hier der internationale Trend zu Spezialmärkten wie Hepatitis C und Onkologie wider.

Der gesamte Retail-Markt (öffentliche Apotheken und ärztliche Hausapotheken) weist in Österreich im Jänner 2016 einen Umsatzrückgang von 6,2% im Vergleich zur Vorjahresperiode auf; der Absatzrückgang liegt bei 9,1%. Die negative Entwicklung des Retail-Markts ist in erster Linie dadurch zu erklären, dass der Jänner 2016 einen vollen Werktag weniger hatte als der Jänner 2015. In zweiter Linie ist die negative Umsatzentwicklung des öffentlichen Apothekenmarkts dadurch zu erklären, dass der Markt der sehr teuren antiviralen Mittel gegen Hepatitis-C im Jänner 2016 stark eingebrochen ist. Isoliere man den Effekt des Hepatitis-C-Markts, reduziert sich der Umsatzrückgang des gesamten Retail-Markts auf 3,3%. Darüber hinaus ist die schwache Erkältungssaison mit einem starken Rückgang des Antibiotika-Markts sowie der Husten- und Erkältungspräparate dafür verantwortlich, was auch den starken Absatzrückgang erklärt.

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