••• Von Martin Rümmele
WIEN. Bis 2030 fehlen in Österreich bis zu 75.000 Pflegekräfte. Eine neue Umfrage des Gesundheits- und Krankenpflegeverbandes (ÖGKV) zeigt aber nun, dass viele, die in Ausbildung stehen, die Zukunft des Berufes negativ sehen. Laut einer während der Corona-Pandemie durchgeführten Erhebung des Gesundheits- und Krankenpflegeverbands Steiermark unter 610 Auszubildenden aus ganz Österreich gaben 39,6% an, eine negative Sichtweise auf den Pflegeberuf zu haben.
Umfrage in Corona-Zeit
Nur 17,7% blicken laut der Umfrage (Erhebungszeitraum November 2020 bis März 2021) optimistisch in die Zukunft, 42,7% blieben neutral („weder noch”). Als Gründe für den negativen Blickwinkel wurden Personalmangel, fehlende Anerkennung, erschwerte Arbeitsverhältnisse, mangelnder Patienten-Kontakt und physische sowie psychische Belastung angegeben. Zudem äußerten Auszubildende den Wunsch nach Entlohnung, Sicherheitszulagen oder finanzieller Unterstützung im Praktikum. Die Pandemie brachte laut den Befragten zahlreiche Erschwernisse in der Ausbildung. „Der praktische Lerneffekt für Auszubildende litt in Zeiten der Pandemie enorm”, so der ÖGKV.
Pandemie wird bleiben
Wünschenswert wäre eine „rasche Verbesserung von Forderungen wie Entgelt, gerechte Arbeitsbedingungen, erhöhter Personalschlüssel, gezielt eingesetzte Praxisanleiter als auch die Anerkennung und Wertschätzung der Auszubildenden”, sagte der Verband. „Die Covid-19- Pandemie ist eine anhaltende Krise, in der eine Adaptierung der klinischen und praktischen Lernumgebung für Pflegepersonen dringend notwendig ist”, sagte Hauptautorin Karin Hinterbuchner im Hinblick auf die Ausbildungssituation.