HEALTH ECONOMY
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Sowohl die Anzahl der Privatversicherten als auch der privaten Arztleistungen ist von 2022 auf 2023 stark gestiegen.

Redaktion 07.06.2024

Wahlärzte sind „in”

Immer mehr Österreicher zahlen für ärztliche Leistungen. Neueste Zahlen zeigen deutliche Steigerungen im Sektor.

••• Von Katrin Grabner

WIEN. Über 38% der Wohnbevölkerung in Österreich haben bereits eine private Krankenzusatzversicherung. Allein von 2022 auf 2023 ist die Zahl der Privatversicherten um rund 60.300 auf über 3,5 Mio. gestiegen – der größte Sprung der vergangenen Jahre, wie der aktuelle Jahresbericht des Verbands der Versicherungsunternehmen Österreichs (VVO) zeigt.

Starker Anstieg verzeichnet

Die Zahl der Menschen mit privaten Krankenversicherungen ist in Österreich von 2022 auf 2023 um rund 1,8% angestiegen. Zum Vergleich: 2022 lag der Anstieg zum Vorjahr bei 0,4%, von 2020 auf 2021 bei 1,2%. „Die Verantwortung für unsere gesundheitlichen Bedürfnisse selbst in die Hand zu nehmen und zusätzlich abzusichern – dieser Anspruch ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen”, meint Peter Eichler, Vorstandsmitglied beim VVO und bei der Uniqa Insurance Group AG, gegenüber der medianet. Für die Versicherten wurden im Jahr 2023 laut VVO circa 2,4 Mrd. € aufgewendet.

Ein großer Zuwachs ist auch bei den Arztleistungen zu sehen: Diese stiegen von 2022 auf 2023 um 17,8% an. Verglichen mit den Jahren zuvor (2020: 5,8%, 2021: 8,9%, 2022: 13,2%) ein bemerkenswerter Anstieg.
Besonderen Stellenwert hatte im Vorjahr laut VVO auch die Krankenhauskostenversicherung mit Leistungen über 1 Mrd. €, welche von jeder vierten Person in Österreich (2,25 Mio. Personen) in Anspruch genommen wird. Die Zuwächse lagen bei den Krankenhausleistungen 2023 bei 11,1%.

„Wachsendes Bewusstsein”

Beim VVO erklärt man sich die steigende Anzahl an Privatversicherten und in Anspruch genommenen privaten Leistungen durch „ein steigendes Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung, das sich besonders seit der Coronapandemie beobachten lässt”. Das öffentliche System würde mit einem „begrenzten Gesamtgesundheitsbudget” ein „gewisses Korsett” vorgeben. Private Krankenzusatzversicherungen sowie private Krankenanstalten wären deshalb eine „systemrelevante Säule und ein ergänzender Partner des öffentlichen Gesundheitssystems”.

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