WIEN. Das Thema Nachhaltigkeit ist im Top-Management angekommen. Es sorgt nicht nur für die Erhaltung unseres Lebensraumes, sondern auch für den langanhaltenden Unternehmenserfolg und wichtige Wettbewerbsvorteile. Innovation kann einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass Unternehmen nachhaltiger agieren und der Klimakatastrophe gegensteuern können. Daran arbeitet Innovationsdienstleister Zühlke herstellerunabhängig gemeinsam mit Hyperscalern wie Amazon Web Services (AWS). Im Rahmen eines gemeinsamen Events unter dem Titel „The Key to Sustainability – mit Technologie nachhaltig Zukunft gestalten“ wurden aktuelle Herausforderungen, aber auch und Lösungsansätze vorgestellt und diskutiert.
„Die acht wärmsten Jahre weltweit waren die letzten acht Jahre. Wer glaubt noch daran, dass das Zufall ist?“ fragt Marcus Wadsak. Der Leiter der ORF-Wetterredaktion ist Gründungsmitglied von „Climate without Borders“ und veröffentlicht regelmäßig Bücher zum Thema. In seiner Keynote hielt er einen eindringlichen Appell zur Dringlichkeit des Klimaschutzes und bot wertvolle Einblicke und Lösungsstrategien. Mit ihm diskutierten Andreas Pfleger, Industry Lead Industrial Innovation Zühlke Österreich; Kristina Maria Brandstetter, Head of Marketing & Communications Zühlke Österreich ; Michael Pazourek, Advanced Software Engineer Zühlke Österreich; Thomas Blood, Lead Digital Innovation EMEA bei AWS (am Bildschirm); Marcus Wadsak, Klimaexperte, Leiter der ORF Wetteredaktion, Autor & Gründungsmitglied Climate without Borders; Hanna-Sophie Totschnig, Marketing Manager Pixofarm; Stefan Novoszel, Head of Sustainable Software Solutions Zühlke Group; Helmut Taumberger, Managing Director Markets Zühlke Österreich (siehe Bild).
Nachhaltigkeit als kritischer Erfolgsfaktor
Nachhaltigkeitsaktivitäten von Unternehmen sind das Entscheidungskriterium über deren zukünftige Wirtschaftlichkeit. Nachhaltige Produkte, Services und Geschäftsmodelle schaffen Alleinstellungsmerkmale und Zukunftssicherheit für Unternehmen. Was können Unternehmen tun, um verantwortungsvoll mit unserer Umwelt umzugehen und gleichzeitig auch wirtschaftlichen Mehrwert zu schaffen, also eine Win-Win Situation? Dazu gilt es oftmals direkt am Kern des eigenen Geschäftsmodells ansetzen. Digitale Lösungen sind ein wichtiges Werkzeug, um Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Daten und digitale Prozesse können dabei helfen, Potenziale zu erkennen und umzusetzen, aber Technologie und eine schlichte „Übersetzung“ zuvor analoger Prozesse in digitale reiche noch nicht, um das Unternehmen nachhaltig aufzustellen.
„Digitale Lösungen sind wichtige Werkzeuge, um gesetzte Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, bedürfen aber auch des richtigen Einsatzes und setzen kritisches Hinterfragen bestehender Prozesse und Geschäftsmodelle voraus. Gerade IT kann ein toller Enabler sein, Technologie allein kann uns aber nicht retten. Es braucht die richtige Strategie, um tatsächlich nachhaltig zu agieren und gleichzeitig handfesten Mehrwert zu schaffen – und zwar für Wirtschaft und Umwelt“ betont Stefan Novoszel, Head of Sustainable Software Solutions der Zühlke Group.
Cloud als Gamechanger
Cloud Computing kann eine bessere gemeinsame Nutzung von Ressourcen ermöglichen und damit wesentlich mithelfen den CO2-Fußabdruck zu verringern. Laufen Rechenprozesse in der Cloud optimal ab, so kann man gut mehr als fünf Mal energieeffizienter arbeiten, im Vergleich zu durchschnittlichen europäischen Rechenzentren. Auch bei AWS ist Nachhaltigkeit ein ganz wesentliches Geschäftsthema.
„Der neue Well Architected Sustainability Pillar für Nachhaltigkeit hilft Unternehmen ihre Architektur zu optimieren“, sagt Thomas Blood. Er ist Lead Digital Innovation EMEA bei AWS. „Zum Beispiel beginnt die Frage nach dem CO2-Ausstoß bereits mit der Wahl der Programmiersprache.“ Das weiß auch Stefan Novoszel. Gemeinsam mit seinem Team bei Zühlke hat er den Responsible Design Guide entwickelt, der dem Innovationsdienstleister als Kompass für sämtliche Projekte dient. Er beinhaltet unterschiedliche Dimensionen, die bei der Architektur und Umsetzung einer nachhaltigen Software beachtet werden müssen.
Echte Sustainability-Transformation kann nur gemeinsam gelingen
Die Entwicklung hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft ist eine Transformation, die die gesamte Organisation verändert. Sie bedarf des Commitments des ganzen Unternehmens. Aber auch die Gesellschaft und Politik sind gefordert. „Digitale Prozesse im Endanwender-Bereich können dabei helfen sinnvolle Verhaltensweisen zu unterstützen. Digitalisierung ermöglicht es gute und sinnvolle Initiativen einfach, jederzeit und kostengünstig verfügbar zu machen. Breitenwirkung erzielen wir nur, wenn wir möglichst viele Menschen für sinnvolle Verhaltensweisen gewinnen“, so Novoszel. Es gilt: je langlebiger ein Produkt ist, z.B. durch einfache Weiterentwicklung, Bauteiltausch oder Reparatur, desto besser wirkt sich dies auf die CO2-Bilanz des Produkts aus. Der Übergang zur Kreislaufwirtschaft ist ein wesentlicher Schritt hin zu einem nachhaltigeren Wirtschaften. Dabei handelt es sich um ein zirkuläres Model, in welchem Ressourcen wieder verwendet und erneut für die Produktion verfügbar gemacht werden können. (hk)