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© ÖBB Scheiblecker

ÖBB-CEO Andreas Matthä

Helga Krémer 06.05.2022

Milliardeninvestition

Die ÖBB nimmt für Erneuerbare massiv Geld in die Hand, deren CEO Andreas Matthä macht deutlich: „Es ist höchste Zeit für eine zweite Energiewende.“

WIEN. Die ÖBB wollen bis 2030 rund 1 Mrd. € in erneuerbare Energie und dabei in Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik investieren. Damit sollen zusätzliche 280 GWh aus den eigenen ÖBB Wasserkraftwerken, Photovoltaik- und Windkraftanlagen erzeugt werden. Das ist in etwa so viel, wie 70.000 Haushalte in Österreich durchschnittlich verbrauchen. Derzeit produzieren die ÖBB in neun eigenen Wasserkraftwerken etwa 750 GWh Strom, ein weiteres befindet sich zurzeit in Bau. Dazu kommen vier Partnerkraftwerke, in denen exklusiv für die ÖBB grüner Bahnstrom erzeugt wird.

Neben der Wasserkraft vertrauen die ÖBB auf Sonnenenergie sowie Windkraft. Allein von 2020 auf 2021 konnte die Jahresstromproduktion im Solarenergiebereich auf rund 10.000 MWh verdreifacht werden. Dafür wurden 20 neue Photovoltaikanlagen in Betrieb genommen. Insgesamt betreiben die ÖBB derzeit 45 Anlagen. Für 2022 sind derzeit über 30 Anlagen in Planung. Und heuer geht die weltweit erste Windkraftanlage ans Netz, die grünen Bahnstrom produzieren soll. Außerdem setzen die ÖBB weitere Pilotprojekte zur Erprobung von Photovoltaikanlagen auf der Verkehrsinfrastruktur um, darunter zum Beispiel Bahnsteigdächer aus Photovoltaikelementen oder beheizte Solarmodule für schneereiche Regionen.

Wichtiger Hebel
Mit der Inbetriebnahme des revitalisierten Wasserkraftwerks Spullersee – es wurde von den ÖBB vor knapp 100 Jahren errichtet – im Oktober 2021 wurde ein weiterer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Energiewende gesetzt. Dank der modernisierten Anlage wird die Bahnstromversorgung aus 100% erneuerbarer Energie langfristig sichergestellt.
„Die Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie ist für uns ein wichtiger Hebel im Kampf gegen die Klimakrise. Österreich muss auf Dauer unabhängig von fossilen Energieträgern werden. Wie die aktuellen, schockierenden Ereignisse in der Ukraine zeigen, nicht nur aus ökologischen, sondern auch aus ökonomischen Gründen“ betont ÖBB Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä und erklärt: „Die einzig denkbare Lösung für uns als ÖBB ist es, auf heimische Wasserkraft und erneuerbare Energien zu setzen. Vor hundert Jahren haben unsere Großväter bereits die erste Energiewende eingeleitet, um von Kohle unabhängig zu werden. Heute leiten wir die nächste ein. Es ist höchste Zeit für die zweite Energiewende.“ (hk)

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