WIEN. Eine klimaneutrale Wirtschaft ist der Garant für zukunftsfähige Arbeitsplätze. Durch die Umstellung auf erneuerbare Energieträger, Energieeffizienz oder sonstige Maßnahmen (z.B. die Produktion von grünem Wasserstoff oder die Nutzung von Biomasse in Industrieprozessen) können Treibhausgasemissionen reduziert werden. Mit dem Programm „Transformation der Wirtschaft“ unterstützt der Klima- und Energiefonds die produzierende Wirtschaft und Energieversorgungsunternehmen dabei, einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaneutralität 2040 zu leisten.
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Österreich soll bis 2040 klimaneutral werden. Mit diesem Programm unterstützen wir Unternehmen konkret dabei, die CO2-Emissionen ihrer Produktionsprozesse zu reduzieren. Die produzierende Wirtschaft und Energiewirtschaft sind zentral, wenn es um die Erreichung unserer Klimaziele geht. Ich danke allen Unternehmen, die sich hier engagieren und den Weg in ein klimaneutrales Österreich mit uns gehen.“
Klima- und Energiefonds-Geschäftsführer Bernd Vogl: „Im Kampf gegen die Klimakrise müssen wir alle an einem Strang ziehen. Die Einreichungen für diese Ausschreibung reichen von der Lebensmittelproduktion über Energieversorger bis hin zur metallverarbeitenden Industrie. Der Wille, Klimaneutralität zu gestalten, ist in Österreichs Wirtschaft da – mit dieser Förderung unterstützen wir nun zielgenau Projekte, die langfristig Treibhausgase einsparen und den Standort Österreich absichern:“
BioFit Step 1
Die Zellstoff- und Papierfabrik Sappi Austria Produktions-GmbH & Co KG (Steiermark; im Bild das Werk Gratkorn) setzt im Rahmen ihres Energiefahrplans das Projekt BioFit Step 1 um. Ziel ist es, den größten ihrer Industriekessel emissionsfrei zu betreiben. Zum Beheizen dieses Kessels soll von Erdgas auf Biomasse als Hauptbrennstoff umgestiegen werden. Hierzu muss die entsprechende Infrastruktur geschaffen werden.
Reduktion der jährlichen Treibhausgas-Emissionen: 29%
Einsparung CO₂-Äquivalent: ca. 28.611 Tonnen/Jahr
EcoPulp – Wirkungsgradsteigerung Laugenkessel zur Erdgassubstitution am Zellstofftrockner
Mondi Neusiedler GmbH in Kematen an der Ybbs (Niederösterreich) stellt Sulfit-Zellstoff her. Die dafür benötigte Energie stammt größtenteils aus der Erhitzung von Braunlauge in einem Laugenkessel. Der Kessel erzeugt Dampf, der die Fabrik mit Energie versorgt. Projektziel ist es, durch Effizienzsteigerung am Laugenkessel überschüssigen Dampf für weitere Prozesse einzusetzen. Beispielsweise kann so der bisher mit Erdgas betriebene Zellstofftrockner künftig emissionsfrei betrieben werden.
Reduktion der jährlichen Treibhausgas-Emissionen: 24%
Einsparung CO₂-Äquivalent: ca. 8.544 Tonnen/Jahr
Biomasse Riedersbach
Die Energie AG Oberösterreich Erzeugung GmbH betreibt eine Gaskesselanlage zur Fernwärmeversorgung in Sankt Pantaleon (Oberösterreich). In Zukunft soll der Einsatz von Erdgas größtenteils durch feste Biomasse ersetzt werden. Die geplante Biomasseanlage kann nahezu das ganze Jahr betrieben werden und erzeugt jährlich rund 25.239 MWh Wärme. Das entspricht einem Anteil von etwa 81% erneuerbarer Energie in der Fernwärmeerzeugung.
Reduktion der jährlichen Treibhausgas-Emissionen: 97%
Einsparung CO₂-Äquivalent: ca. 5.492 Tonnen/Jahr
HyAustria
Linde Gas GmbH ist ein führendes Unternehmen in der Industriegase- und Engineering-Branche. In Reutte (Tirol) wird unter Einsatz von Erdgas Wasserstoff produziert und der angrenzenden Industrie zur Verfügung gestellt. Projektziel ist die Errichtung einer 4 MW-Elektrolyseanlage bei der Firma Plansee SE in Reutte. Diese Anlage erzeugt Wasserstoff direkt aus grünem Strom und Wasser, der vor Ort genutzt werden kann. Nach Umsetzung der Maßnahme kann eine der zwei fossilen Produktionslinien von Linde Gas GmbH schrittweise außer Betrieb genommen werden und ein Teil der Produktion der zweiten fossilen Linie durch grünen Wasserstoff ersetzt werden.
Reduktion der jährlichen Treibhausgas-Emissionen: 61%
Einsparung CO₂-Äquivalent: ca. 4.207 Tonnen/Jahr
Biogenes E290
EnergieWerk Ilg GmbH betreibt in Dornbirn (Vorarlberg) ein Holzkraftwerk, das mithilfe von regionaler Biomasse Ökostrom und Wärme produziert. Das Projekt biogenes E290 ermöglicht, biogenes CO₂ aus den Rauchgasen des Biomassekraftwerks abzuscheiden. Hierzu soll eine entsprechende Anlage installiert werden. Das gewonnene hochreine Kohlendioxid (CO₂) kann für Lebensmittel und Getränke verwendet werden und damit den Einsatz von CO₂ aus fossilen Quellen ersetzen.
Reduktion der jährlichen Treibhausgas-Emissionen: 93,9%
Einsparung CO₂-Äquivalent: ca. 3.117 Tonnen/Jahr
Biogene Prozessdampferzeugung Voitsberg
Berglandmilch eGen ist einer der größten Lebensmittelproduzenten in Österreich. Am Molkereistandort Voitsberg (Steiermark) ist für die Bereitstellung des benötigten Dampfes in verschiedenen Molkereiprozessen die Umstellung von Erdgas auf Biomasse geplant. Hierzu wird ein Biomasseheizwerk errichtet, welches den Großteil der bisherigen Erdgaskessel ersetzen soll. Weitere Investitionen in einen Prozessdampfkessel, ein Brennstofflager und einen Dampfspeicher sind vorgesehen.
Reduktion der jährlichen Treibhausgas-Emissionen: 50%
Einsparung CO₂-Äquivalent: ca. 1.831 Tonnen/Jahr
Pulverbeschichtung mit Ökoenergie bei Forster Metallbau
Am Standort St. Peter in der Au (Niederösterreich) produziert die Forster Metallbau GmbH Lärmschutzwände und Regalsysteme für den nationalen und internationalen Markt. Eine umfassende Energieanalyse ergab, dass die Pulverbeschichtungsanlage den größten Erdgasverbrauch am Standort verursacht. Um diesen Prozess umweltfreundlicher zu gestalten, plant das Unternehmen die Installation eines Biomasse-Thermoölkessels. Dieser wird in Verbindung mit einem Wärmetauscher und einer Rauchgasreinigungsanlage betrieben.
Reduktion der jährlichen Treibhausgas-Emissionen: 85,4%
Einsparung CO₂-Äquivalent: ca. 1.126 Tonnen/Jahr
Großwärmepumpe für die Fernwärme Korneuburg
Die EVN Wärme GmbH betreibt in Korneuburg (Niederösterreich) ein Biomassefernheizwerk. An diesem Standort plant das Unternehmen nun eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe zu errichten. Die Wärmepumpe nutzt das Flusswasser der Donau als Wärmequelle und wird mit Ökostrom betrieben. Die mit der Großwärmepumpe erzeugte Wärme wird CO2-neutral hergestellt und substituiert Erdgas. Die Wärmepumpe wird in Verbindung mit einem Großwärmespeicher installiert.
Reduktion der jährlichen Treibhausgas-Emissionen: 100%
Einsparung CO₂-Äquivalent: ca. 786 Tonnen/Jahr
De-Carbonisierung der Molybdän Reduktion
Die Plansee-Gruppe fertigt Produkte aus Molybdän und Wolfram am Standort Reutte (Tirol). Die Herstellung von Molybdän erfolgt in einem Prozess, der Wärme benötigt. Derzeit werden dafür Erdgasöfen eingesetzt. Die geplante Maßnahme besteht darin, die erdgasbetriebenen Öfen durch elektrische, mit erneuerbarer Energie (zertifizierter Grünstrom) betriebenen Öfen zu ersetzen.
Reduktion der jährlichen Treibhausgas-Emissionen: 100%
Einsparung CO₂-Äquivalent: ca. 729 Tonnen/Jahr
Abwärme statt Erdgas
Die voestalpine Automotive Components Linz GmbH produziert in Linz (Oberösterreich) lasergeschweißte Stahlplatinen. Ziel ist es, den Arbeitsprozess umweltfreundlicher zu gestalten. Dafür werden die bestehenden Gaskesselanlagen ersetzt. Die benötigte Wärme erzeugen zukünftig zwei Wärmepumpen. Zusätzlich wird die zugeführte Frischluft mit Hilfe von Wärmetauschern vorerwärmt.
Reduktion der jährlichen Treibhausgas-Emissionen: 100%
Einsparung CO₂-Äquivalent: ca. 550 Tonnen/Jahr
Umstellung Wärmeversorgung Halle W4, mit Schwerpunkt Vapour-Phase-Öfen
Der Standort Weiz (Steiermark) der Siemens Energy Austria GmbH ist für die Entwicklung und Fertigung von Produkten für die elektrische Energieerzeugung und -verteilung zuständig. Aktuell werden an diesem Standort zwei Vapour-Phase-Öfen in Halle W4 betrieben, die sowohl Wärme als auch Strom benötigen. Während der Strom aus Wasserkraft gewonnen wird, ist der Wärmebedarf durch einen Heißwasserkreislauf gedeckt, der mit Erdgas beheizt wird. Die geplante Maßnahme zielt darauf ab, den Heißwasserkreislauf für die Öfen in Halle W4 zukünftig mit elektrischen Heizmodulen zu betreiben. Diese Heizmodule werden die Halle autark mit Wärme versorgen. Zusätzlicher Strombedarf wird mit Energie aus Wasserkraft gedeckt.
Reduktion der jährlichen Treibhausgas-Emissionen: 100%
Einsparung CO₂-Äquivalent: ca. 417 Tonnen/Jahr
Supply Chain 4.0 – Bauabschnitt 02
Die hollu Systemhygiene GmbH stellt am Standort Zirl (Tirol) Reinigungssysteme her. Ziel der geplanten Maßnahme ist es, den „Produktionsprozess Flüssig NEU“ zu dekarbonisieren. Um die benötigte Hitze für den Produktionsprozess aus sauberer Energie zu gewinnen, soll der bisher verwendete Heizöldampfkessel durch sechs Wärmepumpen ersetzt werden. Zusätzlich soll die Energieeffizienz im Produktionsprozess gesteigert werden.
Reduktion der jährlichen Treibhausgas-Emissionen: 100%
Einsparung CO₂-Äquivalent: ca. 125 Tonnen/Jahr
INDUSTRIAL TECHNOLOGY