INDUSTRIAL TECHNOLOGY
© Engel

Handling-Geräte können platzsparend und direkt in den Werkzeugbereich der Engel v-duo-Presse integriert werden.

25.09.2015

Neue Flügel für die Forschung

Das Automotive Composite Research Centre von WMG an der Universität Warwick setzt auf eine Großmaschine des OÖ Spritzgießmaschinenbauers Engel.

••• Von Britta Biron

SCHWERTBERG/WARWICK. Die erste Engel v-duo Presse in Großbritannien steht seit Kurzem im Automotive Composite Research Centre von WMG an der Universität Warwick. Das Forschungszentrum nutzt die Großmaschine für die Entwicklung von Serienprozessen für die Herstellung von faserverstärkten Composite-Bauteilen.

„Als Entwicklungspartner der Automobilindustrie ist Flexibilität für uns sehr wichtig”, erläutert Ken Kendall, Professional Fellow im Automotive Composite Research Centre von WMG. „Die Engel v-duo können wir sowohl für die Verarbeitung von duroplastischen Pressmassen (Prepregs oder SMC) als auch für das Verpressen von thermoplastischen Faserverbunden und für HP-RTM-Prozesse einsetzen. Die präzise Steuerung, die uns diese Maschine bietet, ist für die Erforschung dieser Prozesse essenziell.”

Integrierte Lösung

Die jahrzehntelange Erfahrung des OÖ Maschinenbauers in der Automobilindustrie war für WMG ein weiteres Entscheidungskriterium, in die eigens für Faserverfundstoffe entwickelte Maschine aus Oberösterreich zu investieren. Im Vergleich zu herkömmlichen Pressen liegen die Bauhöhe der Engel v-duo um 50% und das Gewicht um rund 60% niedriger.

Damit ermöglicht die vertikale Großmaschine, die mit Schließkräften von 4.000 bis 36.000 kN erhältlich ist, kompakte Fertigungszellen zu niedrigen Investitionskosten.
Zudem war den britischen Forschern wichtig, eine intergierte Lösung aus einer Hand zu erhalten. Tritt Engel als Systemlieferant auf, hat der Kunde nur einen zentralen Ansprechpartner, was die Projektierung und Inbetriebnahme deutlich beschleunigen kann.
Ein weiterer Vorteil ist, dass die HP‑RTM-Einheit, die Engel gemeinsam mit seinem deutschen Systempartner Hennecke realisiert hat, in die Steuerung der Schließeinheit integriert ist, sodass sich der gesamte Verarbeitungsprozess über das Maschinendisplay kontrollieren lässt.

Technologiezentrum in OÖ

Mit der Engel v-duo ist das Thema Leichtbau für den OÖ Maschinenhersteller aber noch längst nicht abgeschlossen. In seinem eigenen Technologiezentrum für Leichtbau-Composites in St. Valentin wird gemeinsam mit Partnerunternehmen und Universitäten intensiv an der interdisziplinären Weiterentwicklung von Faserverbundtechnolo­gien gearbeitet.

Ziel ist es, den Einzug von Composite-Technologien in der Automobilindustrie zu beschleunigen. Thematisch liegt der Fokus aktuell auf der Verarbeitung thermoplastischer Halbzeuge (Organobleche und Tapes) und auf reaktiven Technologien mittels duromeren und thermoplastischen Werkstoffsystemen, zum Beispiel HP-RTM und die In-situ-Polymerisation von ­Caprolactam.

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