INDUSTRIAL TECHNOLOGY
© Robert Oberbichler Wienerberger AG

Helga Krémer 11.11.2022

Starkes Wachstum

Wienerberger outperformt mit starkem organischem Wachstum das Marktumfeld, steigert ihr EBITDA um 64% auf 835,4 Mio. € und erzielt ein Rekordergebnis.

WIEN. Wienerberger konnte auch im dritten Quartal 2022 an die sehr gute Performance der ersten beiden Quartale anschließen und erzielte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2022 einen Konzernumsatz von 3.848 Mio. € (Vorjahr: 2.896,5 Mio. €). Die Umsatzerlöse enthalten Konsolidierungsbeiträge von im zweiten Halbjahr 2021 erworbenen Unternehmen in Höhe von 391,7 Mio. €. Das EBITDA konnte trotz eines herausfordernden und volatilen Marktumfelds im selben Zeitraum mit 835,4 Mio. € erheblich über das Vorjahresniveau (510,1 Mio. €) gesteigert werden. Das operative Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT operativ) betrug 629,1 Mio. € und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt (2022: 323,3 Mio. €).

„Der bisherige Jahresverlauf war infolge geopolitischer Spannungen von signifikant gestiegenen Energiepreisen und Inputkosten geprägt. Dank unserer vorausschauenden Einkaufs- und Preispolitik gelang es uns, die deutlich gestiegene Kosteninflation erfolgreich abzudecken und gleichzeitig während des gesamten Jahresverlaufs die Verfügbarkeit von Energie sicherzustellen. In den rückläufigen Märkten haben wir einmal mehr die Resilienz unseres nachhaltigen Geschäftsmodells unter Beweis gestellt, unseren organischen Wachstumskurs erfolgreich fortgeführt und in den ersten neun Monaten 2022 ein Rekord-Ergebnis erzielt. Damit haben wir den Umsatz um 33 Prozent auf 3.848 Mio. Euro und das EBITDA um 64 Prozent auf 835 Mio. Euro gesteigert“, so Heimo Scheuch, Vorstandsvorsitzender der Wienerberger-Gruppe.

Dieses starke Wachstum ist auf die erfolgreiche Repositionierung von Wienerberger hin zu einem Anbieter von innovativen Systemlösungen und ein breit diversifiziertes Portfolio zurückzuführen. Darüber hinaus lieferte das Self‑help‑Programm zur Ergebnis- und Effizienzsteigerung einen erfreulichen Beitrag von 38 Mio. €. Der Integrationsprozess der im Vorjahr akquirierten Unternehmen in Europa und Nordamerika verlief besser als erwartet und leistete bereits einen starken Ergebnisbeitrag von 77 Mio. €.

Blick nach vorn
Bei Wienerberger geht man für 2022 davon aus, dass sich die geopolitische und wirtschaftliche Instabilität fortsetzen wird. Zwar würden sich im Bereich der Rohmaterialpreise vereinzelt Entspannungstendenzen abzeichnen, jedoch erwartet der Konzern anhaltend hohe Energiepreise und steigende Personalkosten, sodass die Inflation hoch bleiben und der Druck auf höhere Zinsen bestehen bleiben werde. Aufgrund der exzellenten Ergebnisse der ersten drei Quartale 2022 und einem starken Start in das verbleibende vierte Quartal erhöht Wienerberger die operative EBITDA-Guidance für 2022 € auf 950-970 Mio. €.

Was das kommende Jahr 2023 anlangt, so werde Wienerberger auch in 2023 wachsen. Durch Fokus auf Innovation und den Ausbau an Systemlösungen setzt das Unternehmen weiterhin auf Wachstum durch verstärkte Akquisitionen in den Bereichen Renovierung und Wassermanagement. Mittels Operational Excellence implementiert Wienerberger hier laufende Effizienzverbesserungen und gewährleistet dadurch eine nachhaltig wettbewerbsfähige Kostenbasis. „Im aktuellen Geschäftsjahr war die Energieversorgung der Wienerberger Gruppe stets gesichert. Auch für 2023 gehen wir davon aus, dass unsere langfristig abgeschlossenen Energielieferverträge zu den vereinbarten Konditionen eingehalten werden. Darüber hinaus treiben wir die Energiewende und den Umstieg auf erneuerbare Energiequellen aktiv voran. So haben wir bereits die gesamte Rohr- und Flächenbefestigungsproduktion mit einem Umsatzanteil von mehr als einem Drittel der Wienerberger Gruppe auf grünen Strom umgestellt. In der keramischen Produktion arbeiten wir, je nach lokaler Verfügbarkeit, an der Umstellung auf nachhaltige Energieträger wie Elektrizität, Wasserstoff oder Biogas. Den erhöhten Strombedarf werden wir durch Photovoltaik und Windenergie direkt an unseren Produktionsstandorten abdecken, um im Hinblick auf Strom schrittweise autark zu werden.“

In den Endmärkten erwartet Wienerberger daher für das kommende Geschäftsjahr Rückgänge von 15% im Wohnungsneubau. In der Infrastruktur rechnet Wienerberger mit einem Rückgang um ca. 5%, während das Unternehmen im Bereich Renovierung von einer stabilen Entwicklung ausgeht. (hk)

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