••• Von Paul Christian Jezek
ZÜRICH/WIEN. Bei Tests an einem sechspoligen 44-Megawatt-Synchronmotor von ABB konnte der vertraglich festgelegte Wirkungsgrad überschritten werden. Da die Elektrizitätskosten den bei Weitem größten Anteil an den Gesamtbetriebskosten solcher Motoren ausmachen, haben solche Einsparungen erhebliche Auswirkungen auf den Gewinn.
Die Einsparung im Detail
Der Weltrekord-Wirkungsgrad wurde durch die Optimierung der elektrischen und mechanischen Eigenschaften des Motors erreicht. Der durchschnittliche Wirkungsgrad dieser Synchronmotoren liegt zwischen 98,2 und 98,8%.
Wenn sich der Motor im Dauerbetrieb befindet, werden anhand der Effizienzsteigerung von 0,25% jährlich 1.000 Megawattstunden Strom eingespart; dies entspricht dem jährlichen Energieverbrauch von 240 europäischen Haushalten.
Der weltweite Energiebedarf ist heute fast doppelt so hoch wie noch vor 30 Jahren. Laut Schätzungen der Internationalen Energieagentur könnte der Bedarf bis zum Jahr 2030 erneut um über 50% ansteigen.
Allein bei motorbetriebenen Anwendungen ist das Potenzial für Energieeinsparungen enorm. Drehzahlgeregelte Antriebe und hocheffiziente Motoren ermöglichen eine Senkung des Strombedarfs um 20 bis 50%, indem sie Energieverbrauch und -verluste verringern.
Rekord mit Kundenprojekt
Die Motoreneffizienz definiert sich als Verhältnis der mechanischen Ausgangsleistung zur elektrischen Eingangsleistung.
Der Weltrekord wurde bei Tests für einen Kunden aufgestellt, der die Synchronmotoren von ABB für den Antrieb von Kompressoren in einer Luftzerlegungsanlage installieren wird, in welcher Industriegase produziert werden.
Ausgangsleistung: 44 MW
Bei diesem Synchronmotor handelt es sich um eine spe-zielle Ausführung eines Wechselstrommotors (AC), der einen Umfang von 5x4x4 m aufweist und eine Ausgangsleistung von 44 MW ermöglicht.
Synchronmotoren werden normalerweise für den Antrieb von Lüftern, Pumpen, Warmwalzstraßen, Fördermaschinen und Kompressoren in verschiedenen Branchen eingesetzt, darunter Luftabscheidung, Öl und Gas, Chemie, Marine, Metalle, Bergbau, Wasser sowie Zellstoff und Papier.