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Redaktion 04.03.2022

„Auf den Erfolg der Kunden programmiert”

„Wir haben Erfahrungen mit der Entwicklung von Apps, die jedes ­Problem lösen”, ist Futured-CEO Lukáš Strnadel überzeugt.

••• Von Britta Biron

WIEN. Apps sind allgegenwärtig, ob im Business oder im Privatbereich. Aktuell sind 5,4 Mio. Apps am Markt, allein im Vorjahr wurden rund zwei Mio. neue gelauncht. 2021 wurden dem State of Mobile-Report des Analyseunternehmens App Annie zufolge weltweit 230 Mrd. Downloads auf Smartphones und Tablets verzeichnet, ein Plus gegenüber 2020 von rund fünf Prozent. Die weltweiten Konsumausgaben kletterten im selben Zeitraum von 240 auf 295 Mrd. USD, und für heuer wird ein weiteres Wachstum auf 350 Mrd. prognostiziert – ein lukratives Geschäft, nicht nur für die Entwickler. Lukáš Strnadel, Gründer und CEO der App-Schmiede Futured, erläutert für all jene, die ihr Business boosten wollen, was dabei zu bedenken ist.

medianet: Wann sollte man sich Gedanken über den Einsatz einer mobilen App machen?
Lukáš Strnadel: Oft kommen Geschäftspartner zu uns, die eine mobile App wollen, weil es in ist, weil andere Firmen auch eine haben. Für uns besteht das ideale Vorgehen darin, sich klarzumachen, welches Problem das Unternehmen hat, und dann helfen wir dabei, dieses mithilfe einer Applikation zu lösen.

Viele Unternehmen denken vor allem an Apps für ihre Kunden und vernachlässigen dabei solche für Mitarbeiter und Geschäftspartner. Ja, eine B2B-App hat meistens weniger Nutzer, aber sie kann Prozesse bedeutend beschleunigen und damit viel Geld einsparen.

medianet: Wodurch unterscheidet sich Futured vom Mitbewerb, was ist die USP?
Strnadel: Das sind einerseits ganz sicher unsere umfangreiche Erfahrungen, die wir in den elf Jahren seit dem Start gesammelt haben. Und andererseits die partnerschaftliche Herangehensweise, die Teil unserer DNA ist. Wir wollen nicht blind die Aufgaben abarbeiten, sondern wir machen mehr für unsere Geschäftspartner, als diese von uns verlangen, und stecken viel Herzblut in die Entwicklung ihrer Apps.

medianet:
Es gibt native, hybride und Web-Apps – können Sie kurz die Unterschiede erklären?
Strnadel: Web-Apps passen gut zu kleinen Firmen und einfachen Projekten, auch hybride Apps, die hinsichtlich der Vielfalt an Funktionen begrenzt sind, eignen sich eher für kleinere bzw. einfachere Projekte.

Wir von Futured konzentrieren uns auf native Apps. Diese eignen sich für komplexe und langfristige Projekte, in deren Verlauf die App weiterentwickelt werden soll. Wir betreuen Dutzende Unternehmer verschiedener Größe und quer durch alle Branchen. Daher haben wir Erfahrungen mit der Entwicklung von Applikationen, die jede mögliche Art von Problem lösen.

medianet: Können Sie dazu ein paar Beispiele nennen?
Strnadel: Für Decathlon haben wir eine App entwickelt, die die Ausgabe von Bestellungen über den e-Shop maximal vereinfacht, und das sowohl für die Kunden als auch für das Personal. Für Cybex war es eine App, die Eltern Informationen aus einem am Gurtsystem des Kindersitzes befestigten smarten Clip anzeigt. Für Škoda haben wir eine Applikation entwickelt, die die Annahme von Autos bei autorisierten Service-Points effektiver gestaltet. Hier können die Servicetechniker einfach alle Angaben in die App eingeben – das ist eine große Hilfe und spart viel Zeit.

medianet:
Welches war das bisher anspruchsvollste Entwicklungsprojekt und was waren dabei die größten Herausforderungen?
Strnadel: Eine App namens Load-In für Škoda, die dabei hilft, den Kofferraum so effizient wie möglich zu beladen. Nutzer wählen einfach ihr Wagenmodell, fotografieren die Ladung oder geben die Maße ein, und die App zeigt an, wie sie alles am besten einladen. Das klingt einfach, aber es war wirklich anspruchsvoll, ein Format für die Darstellung des Kofferraums zu finden, mit dem wir die Berechnungen anstellen konnten. Wir mussten unsere Algorithmen optimieren und eine Balance zwischen Genauigkeit und Geschwindigkeit finden.

medianet:
Was sind Fragen, die zu Beginn eines App-Projekts geklärt werden müssen?
Strnadel: Ist die mobile App ein wichtiger Teil des Geschäftsmodells? Soll die App langfristig funktionieren? Welche Funktionen sind wichtig? Wie schnell soll die App fertig sein? Wie wichtig ist die Benutzerfreundlichkeit? Welches Budget steht zur Verfügung?

medianet:
Apropos Budget – mit welchen Kosten muss man in etwa rechnen?
Strnadel: Das hängt natürlich von der Art des Projekts und der Entwicklungzeit ab. Wie gesagt beschäftigt sich Futured mit nativen Apps, die in Zukunft noch erweitert werden sollen. In der Regel erfordert das ein Budget von mindestens 60.000 Euro und rund drei Monaten Entwicklungszeit.

medianet:
Wie sieht es mit dem Datenschutz aus?
Strnadel: Datenschutz ist ein sehr wichtiges Thema. Bei der Softwareentwicklung geht es nicht nur um die Kreation eines Produkts, sondern auch um Dinge, die auf den ersten Blick nicht sichtbar sind. Die Sicherheit muss von Beginn an mit bedacht werden, damit personenbezogene Daten oder Passwörter geschützt sind. Aber auch relativ einfache Apps, die keine sensiblen Daten beinhalten, brauchen eine Sicherung. Wir arbeiten mit drei grundlegenden Sicherheitsstufen und einer Erweiterung.

medianet:
In Tschechien ist Futured eines der größten Unternehmen im Bereich mobiler Apps, im Vorjahr erfolgte die Expansion auf den österreichischen Markt. Wie zufrieden sind Sie bisher?
Strnadel: Die Zusammenarbeit mit der Colop GmbH, mit der wir schon ein paar Apps entwickelt haben, freut uns sehr. Wir hoffen, dieses Jahr noch drei weitere Geschäftspartner zu gewinnen.

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