••• Von Dinko Fejzuli
LISSABON/WIEN. Die Freude war überschwänglich, als fix war, dass Österreich beim diesjährigen Eurovison Song Contest den sensationellen dritten Platz belegt. Und mehr noch: Bei der Fachjury belegte unser Mann in Lissabon, Cesár Sampson, sogar den ersten Platz.
Entsprechend euphorisch waren auch die Reaktionen von ORF-Programmchefin Kathrin Zechner und ORF-Unterhaltungschef Edgar Böhm gegenüber medianet. Zechner streute vor allem dem Künstler Rosen, der „bezaubernd” war. Sie selbst sei während des Votings vor Aufregung dem Herzinfarkt nahe gewesen, so spannend sei es gewesen.
Erfolgreiche Strategie
Der ORF habe hier seit Jahren die richtige Richtung eingeschlagen, und der Künstler habe dann im Finale auch alles richtig gemacht, so die Programmchefin. „Ich bin sehr stolz auf unseren ORF”, so Zechner unmittelbar nach seinem Auftritt. Vorausblickend auf den ESC 2019, verweist Zechner auf Eberhard Forcher, „das musikalische Trüffelschwein des ORF”, der ja durch seine Auswahl der Songs bzw. der Künstler maßgeblich am österreichischen Erfolg beteiligt war.
Ein weiterer Österreicher sorgte übrigens nicht nur für die Bühnenshow von Cesár Sampson, sondern ist als Stage-Director für alle Bühnenauftritte beim ESC letztverantwortlich. Der Künstler und Choreograf Marvin Dietmann über den geglückten Auftritt: „Ich habe versucht, um Cesár einen magischen ESC-Moment zu schaffen. Seine Metaebene wurde durch die schwebende Plattform Realität und Wirklichkeit, ohne ihn jedoch aus dem Fokus zu verlieren. Der erste Platz in der Jury-Wertung bedeutet unserem Team qualitativ sehr viel – plus eine solide Publikumsbewertung machte die ganze Sache rund und sehr zufriedenstellend. Wir sind für Platz drei sehr dankbar und freuen uns auf den ESC 2019!”
Schöner Abschiedserfolg
Für Edgar Böhm ist die tolle Platzierung ein besonders Geschenk, war es doch vermutlich sein letzter ESC als ORF-Unterhaltungschef vor seiner Pensionierung: Auch er sieht in der bisherigen Strategie, Lied und Künstler auszusuchen, einen Grund für den tollen Erfolg.
„Wir haben alle Varianten ausprobiert: Nur eine Jury, nur das Publikum, nur internationale Experten, und wir haben uns mit diesem Thema sehr beschäftigt und es gibt ein gewisses Know- how – auf dieses berufen wir uns jetzt. Die Österreicher können sich darauf verlasen, dass das ORF-Team inklusive Eberhard Forcher die bestmögliche Entscheidung trifft, wer uns beim ESC vertritt”, so Böhm.